Umwelt, Technik, Klima

Golfstrom und Klima besser erklären, Frühlingsboten per Foto melden

Rund um den Golfstrom kam es kürzlich zu Missverständnissen. Der „Forschungsverbund Umwelt und Klima“ tritt als Klimaerklärer auf.
Rund um den Golfstrom kam es kürzlich zu Missverständnissen. Der „Forschungsverbund Umwelt und Klima“ tritt als Klimaerklärer auf.REUTERS/Handout/NASA
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Die Klima-Meldungen der Woche zudem mit wieder entdecktem Insekt, wieder verwendbarem Ski-Equipment und zielgenauer Hochwasser-Warnung.

Warnen: Forschende treten als Klimaerklärer auf

Die Uni Wien hat jetzt einen „Forschungsverbund Umwelt und Klima, der Menschen zu Klimakrisen-Verstehern machen will. Die Forschenden vieler Fachrichtungen wollen Studien der Klimafolgenforschung allgemein verständlich verbreiten und sich gegen Wissenschaftsskepsis einsetzen. Der Fokus liegt auf den Themen saubere Umwelt, Biodiversität/Ökosysteme, Klimaresilienz und gesellschaftliche Veränderung. Ziel sind konstruktive Diskussionen, die zu fairen Lösungen für Umwelt- und Klimaprobleme führen. Das soll Missverständnisse verringern, wie kürzlich bei Daten zum Abreißen des Golfstroms.

Finden: Nach 100 Jahren Insekt wiederentdeckt

Ein Mitarbeiter des Naturhistorischen Museum Wien fand vor 100 Jahren eine seltene Insektenart bei einer Balkan-Expedition. Der Netzflügler Nevrorthus apatelios, der den Blattläuse fressenden Florfliegen ähnlich sieht, ist seither nicht mehr im Raum des bosnisch-kroatischen Neretva-Flusses gesichtet worden. Jetzt nahm das NHM an der „Save the Blue Heart of Europe“-Kampagne teil, die das unberührte, aber stark bedrohte Flussökosystem erkundet. Der NHM-Insektenforscherin Susanne Randolf gelang der Coup: Sie entdeckte erstmals wieder zwei Larven der Netzflügler N. apatelios. Diese Art lebt als Larve im Wasser und ernährt sich später von Blattlaus-Ausscheidungen an Land.

Die Larve des Netzflüglers<em> Nevrorthus apatelios </em>
Die Larve des Netzflüglers Nevrorthus apatelios NHM Wien 

Sehen: Frühlingsboten für den Naturschutz melden

Der wärmste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen verursachte in der Natur einiges Chaos. Schmetterlinge und Hummeln erwachten zu früh, Blüten sprießen mit der Gefahr, danach abzufrieren usw. Der Naturschutzbund ruft für ein Projekt des Biodiversitätsfonds die Bevölkerung auf, solche und ähnliche Frühlingsboten zu dokumentieren, damit die Wissenschaft breit gefächerte Daten erhält. Auf www.naturbeobachtung.at kann jede und jeder Fotos und Sichtungen von Pflanzen und Tieren melden. Die Ergebnisse sollen dem Umwelt- und Klimaschutz dienen.

Ski, Schuhe und Helme sollen recycelt werden: Kunststoff-Know-how aus Leoben hilft, den Kreislauf zu schließen.

Viel zu oft landet die in die Jahre gekommene Skiausrüstung im Sperrmüll. Das von Niederösterreichs Wirtschaftsagentur Ecoplus geleitete Projekt „Wintrust“ legt den Grundstein dafür, dass diese wertvollen Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte nicht verloren gehen. Mit an Bord sind nicht nur Hersteller, Zulieferer und Händler, sondern auch die Montan-Uni Leoben mit ihrer kunststofftechnischen Expertise.

Es gilt, die Klebeverbindungen der Materialien chemisch zu lösen. Dabei kommen Laserstoßwellen und Mikrowellen zum Einsatz. Ebenfalls Thema: getrennte Materialien aufschmelzen und durch die Zugabe von Zusatzstoffen wieder verwendbar machen.

Katastrophen mit Satellitendaten besser vorhersagen: Formeln aus Wien unterstützen digitales Wasserkreislauf-Modell.

Jahr für Jahr werden viele Menschen unvorbereitet von Überflutungen oder Hangrutschungen getroffen. Zu unvorhersehbar ist der regionale Einfluss des Klimawandels auf den Wasserkreislauf. Die Lösung könnte ein „digitaler Zwilling“ der Hydrosphäre sein, wie er nun in einem internationalen Pilotprojekt der Europäischen Weltraumbehörde ESA mit Beteiligung der TU Wien entwickelt wird.

Anhand von Weltraumdaten werden der Wasserkreislauf und relevante Phänomene physikalisch korrekt am PC nachgebildet. So lässt sich simulieren, wie eine ganz bestimmte Region auf hydrologische Veränderungen reagiert. Besondere Relevanz haben die Bodenfeuchte und eine hohe Auflösung. In Wien forscht man seit Jahren an physikalischen Formeln dazu.

(vers/cog/APA)

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