Klima

Streit um Windräder: Stürmische Tage im Waldviertel

Der eine kämpft gegen, die andere für Windräder – beide treibt die Sorge um ihre Kinder und Enkel an: Michael Moser und Sarah Hurt-Dollensky.
Der eine kämpft gegen, die andere für Windräder – beide treibt die Sorge um ihre Kinder und Enkel an: Michael Moser und Sarah Hurt-Dollensky.Jana Madzigon
  • Drucken

Der geplante Bau von Windrädern in fünf niederösterreichischen Gemeinden hat zu monatelangen, hitzigen Debatten geführt. Am Sonntag stimmen mehr als 10.000 Menschen darüber ab.

Macht man die Runde um das historische Rathaus auf dem Hauptplatz von Waidhofen an der Thaya, sind die Transparente nicht zu übersehen. „Die Heimat verkauft man nicht“, prangt der Slogan über dem Gasthaus Zum Goldenen Hirschen. Ein paar Meter weiter die Frage: „Erholungsgebiet oder Industriezone? Sie entscheiden!“ Zwischen zwei Häusern ist ein weiteres Spruchband gespannt: „Ja zur Windkraft am 10. März!“.

Am Sonntag ist Wahltag in Waidhofen. Dort und in vier angrenzenden Waldviertler Gemeinden sollen die 10.200 Bewohner in einer Volksbefragung darüber entscheiden, ob 18 Windräder errichtet werden dürfen. Die Abstimmungen sind das vorläufige Finale eines monatelang heftig geführten Streits. Es ist ein Konflikt, der in ähnlicher Form schon oft ausgetragen wurde und vermutlich noch vielen Gemeinden droht, wenn Österreich seinen Windenergie-Anteil wie geplant noch kräftig nach oben schrauben will.

Drei Windräder pro Woche müssten bis 2030 gebaut werden, um die Klimaziele zu erreichen. Doch der Ausbau stockt. Während Branchenvertreter lange Genehmigungsverfahren und fehlende Rahmenbedingungen kritisieren, mangelt es vielerorts auch an politischem Rückenwind. Ein Blick ins Waldviertel zeigt, wie unangenehm eine solche Diskussion werden kann, weshalb viele Ortschefs die Entscheidung ihren Bürgern überlassen. Laut der Interessensgemeinschaft (IG) Windkraft geht ein Drittel der Bürgerbefragungen über Windkraftprojekte negativ aus.

„Wichtiger als Nationalratswahl“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.