Täuschung

Zu protzige Uhren, zu viel Hüftspeck: Welche Fotos sind echt und welche sollen uns manipulieren?

Kate hat das am Sonntag veröffentlichte Foto selbst bearbeitet.
Kate hat das am Sonntag veröffentlichte Foto selbst bearbeitet.Max Mumby/Indigo
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Peinlich, unangenehm oder nicht der Sache dienlich? Fotos von Politikern, Promis oder Prinzessinen werden immer wieder retuschiert, damit sie besser ins Bild passen.

Angela Merkel schwitzt und dem Bayerischen Rundfunk ist das zu peinlich? Warum will Siemens-Chef Kleinfeld nicht, dass man seine Uhr sieht? Und warum hat auch das Oberhaupt der der russischen orthodoxen Kirche, Kyrill, ein Problem damit, seine Armbanduhr in der Öffentlichkeit zu zeigen? Immer wieder werden Bilder von Politikern oder Personen in öffentlichem Interesse retuschiert.

Zuletzt wurde offenbar ein Bild von Prinzessin Kate und ihrer Familie manipuliert – von Kate selbst. Die britische Boulevardpresse dürstete nach einem ersten Lebenszeichen der 42-Jährigen, die nach einer Operation seit Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen ist. Doch Bildagenturen zogen das Foto wieder zurück, weil es offenbar maniupuliert worden war.

Was ist echt? Was soll nur so aussehen?

Schweißfleck-Affäre: Angela Merkel, damals CDU-Kanzlerkanidatin, besuchte im Juli 2005 die Festspiele in Bayreuth und kam vor der Aufführung von „Tristan und Isolde“ ganz schön ins Schwitzen, wie ein Fotograf festhielt. Der Bayrische Rundfunk (BR) hat auf seiner Internet-Homepage das retuschiertes Foto der CDU-Vorsitzenden veröffentlicht – ganz ohne Schweißfleck.
Schweißfleck-Affäre: Angela Merkel, damals CDU-Kanzlerkanidatin, besuchte im Juli 2005 die Festspiele in Bayreuth und kam vor der Aufführung von „Tristan und Isolde“ ganz schön ins Schwitzen, wie ein Fotograf festhielt. Der Bayrische Rundfunk (BR) hat auf seiner Internet-Homepage das retuschiertes Foto der CDU-Vorsitzenden veröffentlicht – ganz ohne Schweißfleck. APA
Uhren-Manipulation: Die beiden Bilder zeigen den damaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld am 29. Juli 2004. Das linke Foto wurde vom Unternehmen im Sommer 2004 publiziert und zeigt Kleinfeld noch mit einer teuren Rolex-Uhr am Handgelenk. Das rechte Bild wurde von Siemens zur Hauptversammlung am 27. Jänner 2005 an die Medien weitergegeben. Die Uhr auf dieser Version war auf Wunsch von Kleinfeld wegretuschiert worden.
Uhren-Manipulation: Die beiden Bilder zeigen den damaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld am 29. Juli 2004. Das linke Foto wurde vom Unternehmen im Sommer 2004 publiziert und zeigt Kleinfeld noch mit einer teuren Rolex-Uhr am Handgelenk. Das rechte Bild wurde von Siemens zur Hauptversammlung am 27. Jänner 2005 an die Medien weitergegeben. Die Uhr auf dieser Version war auf Wunsch von Kleinfeld wegretuschiert worden.APA / Comyan / Siemens Handout

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, ließ im Jahr 2012 auf seiner Homepage ein Bild von ihm im Gespräch mit dem damaligen russischen Justizminister, Alexander Konovalov, veröffentlichen. Am Handgelenk trägt er keine Uhr, die fehlt. Allerdings ist sie in der Spiegelung auf dem blank polierten Besprechungstisch zu erkennen.

Für Häme sorgten retuschierte Bilder des damaligen französischen Präsidenten, Nicolas Sarkozy. Die Illustrierte Paris-Match hatte ein Foto des Präsidenten auf Urlaub im US-Staat New Hampshire veröffentlicht. Sarkozy sitzt mit seinem Sohn in einem Kanu, auf dem Bild wurde das Speckröllchen des Präsidenten zum Verschwinden gebracht. Der Elysee-Palast bestritt jegliche Einmischung, Sarkzoy persönlich ebenso. Laut Magazin war die Retuschierung einiger Schatten zu übertrieben ausgefallen.

In Österreich sorgte ein Bild des damaligen Kanzlers Sebastian Kurz mit dem Vorarlberger ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner für Kopfschütteln. Bei einem Gespräch in einer Vorarlberger Gaststube sah sich das Social Media-Team Wallners dazu genötigt, das Wandbild im Hintergrund zu verändern. Zu sehen war eine Frau, die eine überdimensionale Zigarette, vermutlich Marihuana, raucht. Wallners Team hatte die Frau mit einer malerischen Berglandschaft ersetzt.

(red)

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