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Taurus, Red Bull, Europa: Im Zeichen des Stiers

Ein Kampf zweier Stiere in China: Was macht das Tier zum Sinnbild?
Ein Kampf zweier Stiere in China: Was macht das Tier zum Sinnbild?Zhang Hongke/VCG via Getty Images
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Mit den Debatten über den Marschflugkörper Taurus und die Getränkefirma Red Bull ist der maskuline Wiederkäuer derzeit stark medienpräsent. Was macht ihn zum Sinnbild? Wieso soll er rot sein? Und was tut er mit Europa?

Man soll nicht mit Namen spielen. Auf seine kantige Weise setzte sich U2-Gitarrist David Evans vulgo The Edge über dieses Verbot hinweg, indem er ankündigte, er werde dem Red-Bull-Teamchef Christian Horner ein Lied namens „Don’t be horny, be Christian!“ widmen. Das Adjektiv „horny“ bedeutet ungefähr das, was unser „geil“ bedeutete, bevor es die Jugendsprache zum keimfreien Lobeswort abgeschwächt hat; es leitet sich vom tierischen Horn ab, das, erraten, die Erektion symbolisieren soll. Es passt auch zum Firmennamen Red Bull, zum gehörnten Stier als Wappentier der ungezügelten Männlichkeit. An dessen toxischem Fluidum konnte selbst Munro ­Leafs wunderbares, bereits 1936 erschienenes Kinderbuch „Ferdinand der Stier“ – über einen Stier, der nicht kämpfen will, sondern lieber an Blumen riecht – nichts ändern.

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