Und übrigens . . .

Zum Fall Roman Polański: #MeToo braucht keinen Sieg über einen 90-Jährigen

Nur wenn noch eine Chance auf Wahrheit und Gerechtigkeit besteht, hat das Argument Sinn, es gehe „ums Prinzip“: Roman Polański, als Regisseur berühmt für Filme wie „Rosemaries Baby“ und „Der Pianist“.
Nur wenn noch eine Chance auf Wahrheit und Gerechtigkeit besteht, hat das Argument Sinn, es gehe „ums Prinzip“: Roman Polański, als Regisseur berühmt für Filme wie „Rosemaries Baby“ und „Der Pianist“.APA / AFP / Loic Venance
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Im Kampf gegen Missbrauch ist die Gegenwart viel wichtiger als Jahrzehnte zurückliegende (Un)Taten heutiger alter Männer.

Sein Name war Liebling – vor dem Holocaust. Roman Liebling, geboren 1933. Seine Mutter überlebte Auschwitz nicht, sein Vater Mauthausen schon und änderte danach den Familiennamen aus Angst vor dem in Polen weiter bestehenden Antisemitismus zu Polański. Während des Kriegs wiederum war Roman Liebling vorübergehend Roman Wilk geworden; so hieß eine Familie in Krakau, die ihm vorübergehend ein Versteck bot. Wilk ist das polnische Wort für Wolf. Liebling und Wolf – zwischen diesen Polen bewegt sich seit Jahrzehnten das Image des französisch-polnischen Filmregisseurs Roman ­Polański. Spätestens seit #MeToo hat der Wolf den Liebling gefressen.

Und die Prozesse gegen den heute 90-Jährigen gehen weiter, ganz abgesehen vom internationalen Haftbefehl, der gegen den Willen des Opfers (das ihm verziehen hat) fortbesteht. Was lässt sich von ihnen noch erwarten?

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