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Nach Interview mit unbequemen Fragen: Elon Musk lässt Medienkooperation platzen

Elon Musk mit Sohn X Æ A-XII bei einem Besuch in seinem umkämpften Tesla-Werk in Deutschland am 13. März 2024
Elon Musk mit Sohn X Æ A-XII bei einem Besuch in seinem umkämpften Tesla-Werk in Deutschland am 13. März 2024APA / AFP / Odd Andersen
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Wie geht X (Twitter) mit Hassrede um? Was sagt Elon Musk zu den Gerüchten, er nehme Drogen? Ex-CNN-Moderator Don Lemon stellte dem Milliardär Fragen, die er nicht mochte. Nun findet eine geplante Kooperation doch nicht statt.

„Teilweise angespannt“ nennt der Ex-CNN-Moderator Don Lemon das Interview, das er mit Tech-Milliardär Elon Musk geführt hat. Wie angespannt, wird man erst am Montag erfahren – und nicht, wie eigentlich geplant, exklusiv auf X (Twitter), sondern auf Youtube und als Podcast. Denn die Kurznachrichtenplattform hat eine geplante Medienkooperation kurzfristig abgeblasen.

„Elon Musk ist sauer auf mich“, sagte Lemon in einem Video. Nach der im Jänner verkündeten Kooperation mit Lemon sollten wöchentlich drei 30-minütige Folgen seiner „Don Lemon Show“ zunächst für 24 Stunden exklusiv bei X zu sehen sein. Danach konnte sie Lemon sie auch anderswo im Netz veröffentlichen. Doch Lemons Gespräch mit Musk dürfte nich nach dessen Geschmack gewesen sein. Er habe den Milliardär unter anderem zur Ausbreitung von Hassrede bei X befragt, zu einem Treffen mit Ex-Präsident Donald Trump sowie zu Medienberichten, wonach der Tech-Milliardär Drogen konsumiere, so Lemon.

X teilte am Mittwoch mit, man habe sich „nach sorgfältigen Überlegungen“ gegen eine Partnerschaft mit Lemon entschieden. Musk schrieb bei X, Lemons Ansatz sei „CNN, aber in sozialen Medien“ gewesen – was nicht funktioniere, „was von der Tatsache belegt wird, dass CNN am Sterben ist“.

»Sein Engagement für einen globalen Dorfplatz, auf dem alle Fragen gestellt und alle Ideen geteilt werden können, scheint Fragen von Menschen wie mir an ihn nicht einzuschließen.«

Don Lemon über Elon Musk

Lemon sieht in der Absage Musks Versprechen gebrochen, wonach er freie Meinungsäußerung ermöglichen will: Das schließe scheinbar „nicht Fragen an ihn von Leuten wie mich ein“. Musk reagiert oft dünnhäutig auf Fragen in Interviews und wirft Medien immer wieder falsche Berichterstattung über ihn und von ihm geführte Unternehmen wie den Elektroautobauer Tesla vor.

Der Deal mit Lemon war im Jänner groß von X-Chefin Linda Yaccarino präsentiert worden. Sie versucht, die Plattform, die an einem Rückgang der Werbeeinnahmen leidet, stärker im Mediengeschäft zu etablieren. Lemon zufolge hatte ihm X im Rahmen der Partnerschaft zugesagt, die Folgen auf der Plattform prominent sichtbar zu machen. (APA/dpa)

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