Analyse

Der Jörg-Haider-Trick: Rechtspopulist Gert Wilders wird nicht Premier und zieht trotzdem die Fäden

PVV-Chef Gert Wilders verabschiedet sich in den Niederlanden aus der ersten politischen Reihe.
PVV-Chef Gert Wilders verabschiedet sich in den Niederlanden aus der ersten politischen Reihe.APA / AFP / Bart Maat
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Der Niederländer wird durchsetzen, dass die neue rechtskonservative Regierung seine Handschrift trägt, er aber nicht die erste Geige spielt. Als mögliche Ministerpräsidentin ist nun auch eine Frau im Gespräch.

Den Haag. Am 22. November hat Geert Wilders mit der von ihm geleiteten rechtspopulistischen Ein-Mann-Partei „Für Freiheit und Demokratie“ (PVV) einen überwältigenden Wahlsieg errungen. Wilders war außer sich vor Freude: „Ich kann es nicht fassen. Ich will Premierminister aller Niederländer werden,“ kündigte er an.

Doch nun, rund vier Monate später, ist der Traum des Geert Wilders ausgeträumt. Er wird nicht der neue Regierungschef in Den Haag werden. Er wird nicht seinem „Ziehsohn,“ dem rechtsliberalen Politiker Mark Rutte, den das einstige VVD-Mitglied Wilders als Mentor in die Politik einführte, nachfolgen.

Auf der Kurznachrichtenplattform Twitter schreibt Wilders: „Ich kann nur Ministerpräsident werden, wenn alle Parteien in der Koalition dies unterstützen.“ Das sei nicht der Fall, fügte er mit Blick auf die seit Monaten andauernden Koalitionsverhandlungen hinzu. Dann wird Wilders emotional: „Die Liebe für mein Land und für meine Wähler ist größer und wichtiger als die Rolle, die ich als Politiker spiele,“ schreibt er. Und dann: „Ik hou van NL“ – „Ich liebe die Niederlande.“ Dahinter ein Herzchen-Emoij.

Wilders will seine Forderungen durchsetzen

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