Russland

Putin-treues Tschetschenien: 99 Prozent für Putin, 97 Prozent Wahlbeteiligung

Tschetscheniens Machthaber Kadyrow bei der Abgabe seiner Stimme bei der russischen Präsidentschaftswahl am 16. März.
Tschetscheniens Machthaber Kadyrow bei der Abgabe seiner Stimme bei der russischen Präsidentschaftswahl am 16. März.Imago / Press Office Of The Chechen Head
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In der von Machthaber Ramsan Kadyrow gewaltsam geführten russischen Teilrepublik Tschetschenien sendet man ein Treuesignal in Richtung Kreml. Am Kaukasus wird dem russischen Präsidenten Putin überhaupt ein überdurchschnittliches Wahlergebnis zugeschrieben.

In der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus hat Präsident Wladimir Putin bei der weder freien noch fairen Abstimmung zu seiner Wiederwahl von der Wahlkommission den landesweiten Rekordwert von 98,99 Prozent der Stimmen zuerkannt bekommen. Die Beteiligung lag demnach bei 97 Prozent. Damit übertrifft das frühere Kriegsgebiet, das traditionell hohe Wahlergebnisse für die Polit-Führung liefert, das Ergebnis von 2018 (91,44 Prozent) und liegt russlandweit vorn.

Auch in den übrigen Kaukasus-Republiken wurde dem Amtsinhaber mit zumeist gut 90 Prozent ein überdurchschnittliches Ergebnis zugeschrieben. Die Wahlkommission sprach Putin nach Auszählung fast aller Zettel mehr als 87 Prozent der Stimmen zu - so viele wie nie bei seinen vier Wahlen zuvor.

2012 war Putins Ergebnis minimal besser

Das offiziell beste Ergebnis erzielte Putin in Tschetschenien 2012, als für ihn 99,76 Prozent angegeben wurden. Damals soll die Wahlbeteiligung sogar bei 99,61 Prozent gelegen haben. Allerdings gelten Abstimmungen in Tschetschenien insgesamt als fragwürdig - mehr noch als in anderen Teilen Russlands. Beobachter sprechen von Repression, Zwang und Betrug in der Region.

Geführt wird Tschetschenien von Machthaber Ramsan Kadyrow. Er gilt als Gewaltherrscher, dem schwerste Menschenrechtsverstöße und auch politische Auftragsmorde vorgeworfen werden. Er präsentiert sich zugleich als treuer Ergebener Putins.

Tschetschenien war in den 1990er Jahren eine von Russland abtrünnige Region. Putin ließ 1999 als Ministerpräsident russische Truppen in der Republik einmarschieren. Die Hauptstadt Grosny wurde beim Sturm schwer zerstört. Die Metropole ist inzwischen wieder aufgebaut. (APA/dpa)

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