Junge brauchen Startkapital. Ein „Grunderbe“ ist dafür der falsche Weg.
Dieses Land erlebt immer stärker zwei sehr prägende Trends: Jeder hat Ansprüche auf dies und das und jenes, vor allem gegenüber dem Staat. Oder glaubt zumindest, die zu haben. Bezahlen sollen das andere. Der anonyme Staat eben. Und: Finanziert werden soll das jeweils, indem man Geld, das man nicht hat, von einem ins andere Finanzloch umschaufelt.
Das jüngste Beispiel liefern ausgerechnet die Neos: Deren Chefin, Beate Meinl-Reisinger, hat vorgeschlagen, jedem österreichischen Staatsbürger ein (allerdings zweckgebundenes) „Grunderbe“ (Chancenkonto genannt) von 25.000 Euro zum 18. Geburtstag als Startgeld zu überweisen. Finanziert werden solle dies durch eine Anhebung des faktischen Pensionsalters um ein Jahr. Das mit der Zweckbindung (etwa für Wohnungskauf oder Ausbildung) ist in der Umsetzung freilich so eine Sache: Schon gibt es Stimmen, beispielsweise von Chefökonomen der Arbeiterkammer, die eine solche Beschränkung für ganz verkehrt halten. Am Ende käme also wohl eine Art Freibier für alle heraus.