Interview

Ukrainischer Parlamentspräsident: „Das ist ein Krieg um die neue Weltordnung“

„Schon viele Diskussionen erlebt, die mit Ja endeten“: Ruslan Stefantschuk beim „Presse“-Interview im Wiener Hotel Imperial.
„Schon viele Diskussionen erlebt, die mit Ja endeten“: Ruslan Stefantschuk beim „Presse“-Interview im Wiener Hotel Imperial.Jana Madzigon
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Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk erklärt, warum die Ukraine die europäische Debatte über Bodentruppen mit Interesse verfolgt, was er von selbst ernannten „Friedensstiftern“ hält und wie eine „gerechte“ Mobilmachung aussehen könnte.

Die Presse: Europa ist uneinig, ob es die Ukraine mit Bodentruppen unterstützen soll. Was sagen Sie zu dieser Debatte?

Ruslan Stefantschuk: Die Ukraine hat im dritten Kriegsjahr schon viele Diskussionen erlebt, im Laufe derer aus einem kategorischen Nein unserer Partner ein Ja wurde. Ich erinnere an die Munitions-Koalition ebenso wie an die Panzer- und Kampfjet-Koalition. Wir betrachten diese Debatte als neue Entwicklung und mit großem Interesse. In Europa selbst wurde diese Frage „reif“. Ich will unsere Partner daran erinnern, dass wir seit mehr als zwei Jahren den europäischen Frieden, Wohlstand und die Demokratie verteidigen. Unsere europäischen Partner müssen selbst entscheiden, wie weit sie bei der Verteidigung dieser Werte zu gehen bereit sind.

Sie würden europäische Soldaten in der Ukraine begrüßen?

Wir würden jede Hilfe akzeptieren, die helfen würde, der Ukraine Frieden zu bringen.

Die Debatte wirkt allerdings auch sonderbar, zumal ja nicht einmal genug ausländische Militärhilfe ins Land kommt. Glaubt man dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, dann will ein möglicher US-Präsident Trump der Ukraine „nicht einen Penny“ geben. Wie bereiten Sie sich auf so eine Situation vor?

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