Exorzismus in Österreich

Haben 12.652 Teufel in einer einzigen 16-Jährigen Platz?


Exorzismen wie die an der 23-jährigen Katharina Herbst 1599 in Graz konnten sich über Monate hinziehen und zum brutalen öffentlichen „Event“ werden. (Bild: Heilung eines Besessenen durch den hl. Bernhard, 1500, Tafelbild im Stift Zwettl).
Exorzismen wie die an der 23-jährigen Katharina Herbst 1599 in Graz konnten sich über Monate hinziehen und zum brutalen öffentlichen „Event“ werden. (Bild: Heilung eines Besessenen durch den hl. Bernhard, 1500, Tafelbild im Stift Zwettl).Picturedesk
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Die Geschichte der Dämonenaustreibungen in Österreich ist voller Horrorelemente – und noch nicht zu Ende: Über die Stola als Würgemittel, lebensgefährliches Salz, einen Teufel namens Sauspieß und heutige religiöse Trends: Ein Buch erzählt die Geschichte des Exorzismus in Österreich.

Wie kam es, dass sich Sigmund Freud für einen Malergesellen aus dem 17. Jahrhundert zu interessieren begann? Die Antwort hängt in der Wallfahrtskirche Mariazell. Auf einem Triptychon hat besagter Mann, Johann Christoph Haitzmann, seine Begegnungen mit und die Befreiung vom Teufel gezeichnet: Der sei ihm zuerst als reicher Bürger erschienen, dann in „wahrer“ Gestalt mit Greifsfüßen etc. Nach Krämpfen, die ihn 1677 in der Kirche von Pottenbrunn nahe St. Pölten befielen, gab er an, einen Teufelspakt eingegangen zu sein, zum Dank für seine Heilung trat er später in den Orden der Barmherzigen Brüder ein.

Alles Unsinn? Für Sigmund Freud mitnichten. „Die dämonologische Theorie jener dunklen Zeiten hat gegen alle somatischen Auffassungen der ,exakten’ Wissenschaftsperiode recht behalten”, schrieb er in einem Artikel mit dem Titel „Eine Teufelsneurose im 17. Jahrhundert”.

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