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Sport, oder Politik: Soll Russland bei Olympia dabei sein und Israel nicht Fußball spielen?

Die Sportwelt ist gespaltener denn je.
Die Sportwelt ist gespaltener denn je.APA / AFP / Brendan Smialowski
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Russische und belarussische Sportler sollen trotz globaler Skepsis ob des Angriffskrieges in der Ukraine unter neutraler Flagge bei den Sommerspielen in Paris starten. Jetzt schloss das IOC aus, dass sie bei der Eröffnungsfeier an der Seine dabei sein sollen. Israel versucht sich für die Fußball-EM zu qualifizieren, und auch hier verschwimmen im Raketenhagel die Grenzen von Sport und Politik.

Wie sehr Sport und Politik, auch wenn es manch einer partout nicht glauben will oder sogar kategorisch ausschließt, miteinander vernetzt sind, wird dieser Tage schwerwiegend deutlich. Heute beginnen die Playoffs zur Nations League und mit Ukraine wie Israel stehen zwei in Krieg involvierte Nationen auf dem Platz. Im Juli heben in Paris die Sommerspiele an und nun sorgt das neue IOC-Verbot für zusätzliche Unruhe. Die ohnehin ob des Angriffskrieges umstrittenen und nach Suspendierungen in diversen Sportarten stark reduzierten Teams aus Russland und Belarus wurden von der Teilnahme der Eröffnungsfeier entlang der Seine mit 160 Booten ausgeschlossen. Warum sie dann überhaupt kommen sollten, vorausgesetzt der Kreml gibt für die in Moskau als „Diskriminierung“ interpretierte Sanktion zuallererst grünes Licht?

Im Sog von Olympia (ab 26. Juli) wollte das Internationale Olympische Comité jedenfalls Russland und Weißrussland entgegen globaler Widersprüche die Hand reichen und beiden den Start seiner Athleten unter „neutraler Flagge“ ermöglichen. Die Proteste sind laut, die Angst vor politischen Aktionen und ihrer Symbolkraft (ein Sieger ist und bleibt Russe) läuft einher. Vielen fehlt auch die Vorstellungskraft, wie die IOC-Vorgaben denn erfüllt respektive kontrolliert werden sollen.

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