Umwelt, Technik, Klima

Schmetterlinge zählen und Elektrobus clever laden

Das Große Ochsenauge ist der in Österreich am häufigsten gefundene Tagfalter im Langzeit-Monitoring der Uni Innsbruck.
Das Große Ochsenauge ist der in Österreich am häufigsten gefundene Tagfalter im Langzeit-Monitoring der Uni Innsbruck.Barkmann/Viel-Falter
  • Drucken

Die Meldungen aus Umwelt und Technik außerdem mit neu entdeckten Bienen- und Rochenarten und einem Fahrradschlauch, der automatisch den Reifendruck sendet.

Schau genau: 13.000 Falter im Monitoring gezählt

Auch wenn man jeden einzelnen Schmetterling nur kurz sieht, sind Langzeitbeobachtungen der Insekten von großer Bedeutung. Das Ökologie-Institut der Uni Innsbruck leitet ein Projekt des Biodiversitätsfonds, das an derzeit 50 und in Zukunft 200 Standorten die Vielfalt der Schmetterlinge in Österreich dokumentiert. Das Projekt Viel-Falter.at fand im ersten Jahr 13.000 einzelne Schmetterlinge in 556 Arten (97 Tag- und 459 Nachtfalter). Der häufigste Falter war das Große Ochsenauge. Die Ergebnisse sind wichtig für das österreichweite Biodiversitätsmonitoring und das zukünftige EU-weite Bestäuber-Monitoring. Eine weitere Schmetterlingsnachricht der Uni Innsbruck betraf aktuell die Vererbung von Farbmerkmalen. Ein internationales Team mit Ökologe Markus Möst bemerkte an tropischen, bunten Faltern, dass ein bestimmtes Gen die Attraktivität von roten Heliconius-Weibchen erhöht (Science).

Die Langhornbiene <em>Eucera vulpes </em>kommt aus dem mediterranen Raum nach Österreich.
Die Langhornbiene Eucera vulpes kommt aus dem mediterranen Raum nach Österreich.Nicolas J. Vereecken, Université Libre de Bruxelles

Das ist neu: Eine Bienenart und ein alter Rochen

Ein Fund der Boku Wien bestätigte diese Woche abermals, dass wärmeliebende Tiere und Pflanzen im Klimawandel weiter polwärts wandern: Die mediterrane Langhornbiene Eucera vulpes wurde erstmals in Österreich gesichtet, und zwar in Luzernefeld im Burgenland. Eine weitere neu entdeckte Art vermeldet die Uni Wien, doch dazu blickt sie weit in die Vergangenheit zurück. Bei paläontologischen Studien in Deutschland, Frankreich und England wurden Fossilien eines Rochens der Art Aellopobatis bavarica aus dem späten Jura zugeordnet (Papers in Palaeontology). In der Blütezeit der Dinosaurier vor 150 Millionen Jahren war die Vielfalt dieser Knorpelfische höher als bisher vermutet. Das Team um Paläobiologin Julia Türtscher beschreibt damit die Dynamik vergangener mariner Ökosysteme.

<em>Aellopobatis bavarica:</em> Die neu entdeckte Art.
Aellopobatis bavarica: Die neu entdeckte Art.Türtscher et al. (2024, Abbildung 4) 

Smart radeln: Fahrradschlauch schickt Daten. Der Strom im Reifen kommt von einem Polymer, das sich verformt.

Diese Erfindung soll die Energieeffizienz von E-Bikes und die Sicherheit beim Mountainbiken erhöhen. Die automatisierte Reifendruckkontrolle, wie beim Auto üblich, bringt auch für Räder Vorteile. Bei E-Bikes wirkt sich der Reifendruck über den Rollwiderstand auf den Energieverbrauch aus, beim Mountainbiken auf den Grip.

Das EU-Projekt „Symphony“ von Joanneum Research bastelt an einem Kunststoff, der bei Verformung Energie erzeugt (piezoelektrisches Polymer PVDF). So soll kostengünstig und umweltfreundlich der Strom im Radl-Schlauch entstehen, den es braucht, um Daten ans Handy oder den Fahrradcomputer zu schicken – ganz ohne Kabel oder Batterie.

Clever laden: E-Busse in Salzburg werden mehr. Das Lade-Management der ersten Busflotte wird digital unterstützt.

Zwei Buslinien von Salzburg ins Umland fahren bereits vollelektrisch. Die Firma Albus hat – gefördert vom Klima- und Energiefonds – den Busbahnhof in Maxglan adaptiert und sucht jetzt das ideale Management der Ladezyklen. Das Projekt „OptiChargE“ (Optimised, automated charging management for battery electric bus fleets) von Salzburg Research erstellt Lade- und Verbrauchsmodelle, die auf realen Lade- und Fahrdaten basieren.

Dies ist der Grundstein für das Lade-Management, das mit jedem weiteren E-Bus komplizierter wird. Derzeit sind sieben vollelektrische Busse auf den Linien 181 (Hauptbahnhof–Walserberg) und 36 (Europark–Wals/Feuerwehr) unterwegs. Die neue Softwarelösung kann Energieverbrauch und -kosten berücksichtigen.

https://albus.at/de/umwelt-und-nachhaltigkeit/

(APA/vers)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.