Unterwegs

Wunderheiler in Brüssel

Wunderheiler und Marabouts bieten in Brüssel ihre Dienste gegen Herzeleid und Karriereknick an.

Letztlich habe ich Monsieur Mohammed dann doch nicht angerufen. Oder heißt er Monsieur Abdoul? Brahim? Das spielt letztlich nicht wirklich eine Rolle, denn all diese Herren, deren kleine Werbezettel man immer wieder im Briefkasten findet, wenn man in Brüssel lebt, eint eines: das feierliche Versprechen, alle möglichen Widernisse des Lebens mit ein bisschen Simsalabim und Tschiribu-Tschiriba aus dem Weg zu schaffen. Auf seiner Website verspricht beispielsweise ein gewisser „Professor Halimaba“ („Ihr afrikanischer Zauberpriester“), kraft seiner „okkulten Kräfte des afrikanischen Marabouts“ unter anderem „Therapien der Ver- und Entzauberung, um gegen Flüche zu kämpfen und die Möglichkeiten des Glücks zu garantieren“ (allerdings mit dem Hinweis, dass die Ergebnisse „von den Personen abhängen“).

Wahre Allgemeinmediziner des Okkulten sind Professor Halimaba und seine Branchenkollegen. Zauberei gegen Depression, Pech, Süchte, Einsamkeit sowie bei Problemen mit der Gesundheit, Prüfungen, dem Selbstvertrauen, der Potenz und natürlich dem lieben Geld haben sie in petto. Und wer würde an der Erfolgsrate von 95 Prozent (Stand: Samstag, 23.  März, 12.22 Uhr) zweifeln, die Professor Halimaba auf seiner Homepage veröffentlicht?

Doch, wie erwähnt: Weder Professor Halimaba noch Monsieur Mohammed wer­den von mir hören. Gewiss hätte ich gern ein bisschen Beistand im Ringen mit der Frühjahrsmüdigkeit. Aber solang es diese zweifellos hochseriösen Therapien nicht auf Krankenschein gibt, muss ich leider passen.

oliver.grimm@diepresse.com

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