Politik

Frankreich ruft nach Angriff bei Moskau höchste Alarmstufe aus

Ein Bild vom 22. März. Frankreichs Premier Gabriel Attal besuchte den Luftwaffenstützpunkt Lyon-Mont Verdun.
Ein Bild vom 22. März. Frankreichs Premier Gabriel Attal besuchte den Luftwaffenstützpunkt Lyon-Mont Verdun.Imago / Pool/abaca
  • Drucken

Wegen der unmittelbaren Gefahr eines Anschlags herrscht in Frankreich wieder die höchste Sicherheits-Warnstufe. Präsident Macron bietet Russland Zusammenarbeit im Kampf gegen Terrorismus an. Auch in Italien werden vor den Osterfeiertagen die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Nach dem Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau mit mehr als 130 Toten ruft die französische Regierung in ihrem Land die höchste Sicherheits-Alarmstufe aus. Dies gab Premierminister Gabriel Attal am Sonntagabend im Onlinedienst X bekannt. Neben dem Angriff bei Moskau verwies er zur Begründung auch auf „Bedrohungen, denen unser Land ausgesetzt ist“.

Die höchste Alarmstufe wird in Frankreich ausgerufen, wenn davon ausgegangen wird, dass ein Anschlag unmittelbar droht. Diese wurde nun in Kraft gesetzt, nachdem sie zuvor erst im Jänner um eine Stufe nach unten gesetzt worden war. Die Entscheidung fiel nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts im Elysée-Palast, an der auch Präsident Emmanuel Macron teilnahm.

Macron bot den russischen Behörden eine Zusammenarbeit im Kampf gegen islamistische Extremisten an. Die für den Anschlag bei Moskau verantwortliche Gruppe sei in letzter Zeit auch in Frankreich aktiv gewesen, sagt Macron am Rande eines Besuchs in Französisch Guyana. Es wäre zynisch, für den Anschlag vom Freitag die Ukraine verantwortlich zu machen. Zu dem Anschlag hat sich ein Ableger der Extremisten-Organisation Islamischer Staat (IS) bekannt.

„Kürzlich entdeckte Anschlagspläne“

Die Entscheidung für die Anhebung der Alarmstufe auf das höchste Niveau sei getroffen worden „angesichts dessen, dass der Islamische Staat den Angriff (bei Moskau) für sich reklamiert hat und angesichts der Bedrohungen, denen unser Land ausgesetzt ist“, erklärte Attal. Er berief für Montag ein Treffen aller mit der Bekämpfung des Terrorismus und für die Sicherheit des Landes verantwortlichen Dienste ein.

Die französische Regierung verwies darauf, dass die Terrorgruppe Islamischer Staat Provinz Chorasan die Verantwortung für den Angriff bei Moskau übernommen habe. „Diese Organisation bedroht Frankreich und war in mehrere kürzlich entdeckte Anschlagspläne in verschiedenen europäischen Ländern verwickelt, darunter Deutschland und Frankreich.“

Italien erhöht Sicherheitsvorkehrungen

Als Reaktion auf den Anschlag bei Moskau erhöht auch Italien vor Ostern die Sicherheitsvorkehrungen. Die Überwachung durch die Polizei werde verstärkt, teilte das Innenministerium in Rom am Montag mit. Besondere Aufmerksamkeit gelte sensiblen Zielen. Dagegen nahmen die deutschen Sicherheitsbehörden keine Änderung ihrer Einschätzung vor, was die islamistische Bedrohung betrifft. Wie aus Sicherheitskreisen in Berlin verlautete, sei diese vor dem Anschlag bereits hoch gewesen.

In einem Vorort von Moskau waren am Freitagabend maskierte Angreifer in eine voll besetzte Konzerthalle eingedrungen und hatten dort das Feuer eröffnet. Nach offiziellen Angaben wurden mindestens 137 Menschen getötet, darunter drei Kinder. Zu dem Bekenntnis der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat äußerten sich die russischen Behörden bisher nicht. Präsident Wladimir Putin sprach stattdessen von Spuren in die Ukraine, was Kiew vehement zurückwies. (APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.