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Fernsehjournalistin Antonia Rados erhält Hugo-Portisch-Preis

Antonia Rados  Foto: Clemens Fabry
Antonia Rados Foto: Clemens FabryUnbekannt
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Sie hat über 40 Jahre aus Kriegsgebieten berichtet. Und journalistische Qualitätsstandards immer hoch gehalten, wie die Jury lobte.

„Journalismus ist kein Hobby. Man kann ihn nur zu 200 Prozent oder gar nicht machen. Und wenn man – wie ich – den Eindruck hat, dass man es körperlich nicht mehr so kann, dann ist es besser aufzuhören, als eine bemitleidenswerte Figur zu werden.“ So hart war Antonia Rados zu sich selbst. Nun, nachdem sie nicht mehr als TV-Journalistin tätig ist, hat sie den Hugo-Portisch-Preis bekommen. Die ehemalige RTL-Chefreporterin, frühere ORF-Korrespondentin, Kriegs- und Krisenberichterstatterin setzte journalistische Meilensteine, urteilte die Jury. Sie hat das „unerschrocken auch als Frau getan“ und wurde damit zum Vorbild für viele Journalistinnen, hieß es am Montag. Der Hauptpreis ist mit 40.000 Euro dotiert.

Wie es möglich war, sich in einer reinen Männerwelt zu behaupten, warum sie Ursula Stenzel fasziniert hat und was sie unter einem Reporter versteht, erzählte sie im Interview mit der „Presse“ vor eineinhalb Jahren.

Rados habe über ihr ganzes Berufsleben hinweg journalistische Qualitätsstandards hoch gehalten, ungeheuren Einsatz, Vielseitigkeit, aber auch Kollegialität gezeigt, führte die Jury aus. Wenn es um die Sache ging, konnte Rados „unbequem“ sein. Sie sei außerdem im Sinne Portischs multmedial, „hat nicht nur große TV-Präsenz entwickelt, sondern auch Artikel für Zeitungen und Bücher verfasst“.

„Kurier-“Außenpolitikredakteur Armin Arbeiter erhält den mit 10.000 Euro dotierten Hugo-Portisch-Nachwuchspreis. Der Abgänger der Fachhochschule der Wiener Wirtschaftskammer berichtet aus Krisengebieten und leitet die sicherheitspolitische „Fakten“-Beilage der Tageszeitung. Der ebenfalls mit 10.000 Euro dotierte Preis im Bereich Zeitgeschichte und Dokumentation geht an das Redaktionsteam der Reihe „Österreich - Die ganze Geschichte“. Die vielteilige, multimedial aufgesetzte ORF III Sendung sei ein herausragendes Beispiel dafür, „was öffentlich-rechtlicher Rundfunk leisten kann und muss“.

Der von der von der Hugo Portisch-Gesellschaft ausgeschriebene Preis wird im Andenken an den Doyen des Qualitätsjournalismus seit 2023 jährlich vergeben. Es ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Journalisten in Europa. Die Verleihung findet heuer am 23. Mai im Rahmen einer Gala im ORF Radiokulturhaus statt. (APA/red.)

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