Ökologisches Verhalten

Der „Öko-Gender-Gap“: Leben Frauen klimafreundlicher?

Auf der Klima-Demo oder in der Familie: Frauen sorgen sich eher ums Klima.
Auf der Klima-Demo oder in der Familie: Frauen sorgen sich eher ums Klima. Getty/Barbara Alper
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Frauen verhalten sich oft umwelt- und klimafreundlicher als Männer, das zeigen viele Studien. Doch der Zusammenhang zwischen Klimakrise und Geschlecht ist vielschichtiger.

In Nachhaltigkeitsblasen in den Social Media gleichermaßen wie bei Klima-Demonstrationen: Wo die Sorge um Planet, Klima und Umwelt zum Ausdruck gebracht wird, überwiegt der Frauenanteil. Und während politische Leitfiguren wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer zwar lautstark, selbstbewusst und fordernd auftreten, entspricht die Devise, die Umweltorganisationen oder Klimaaktivistinnen im Umgang mit ökologischen Ressourcen propagieren – nämlich zurückhaltend, sanft, fürsorglich – ganz zufällig auch dem veralteten Stereotyp, wie frau sich zu verhalten hat.

Frauen motivierter, umweltfreundlich zu leben

71 Prozent der befragten Frauen würden demnach versuchen, umweltfreundlicher zu leben, im Vergleich zu nur 59 Prozent der männlichen Befragten. Abgefragt wurden damals vor allem kleinere Verhaltensänderungen, wie Recycling oder sparsamer Umgang mit Wasser und Energie. Gotelind Alber, die lange Zeit Projektleiterin beim Netzwerk Gender CC: Women for Climate Justice war, ordnet die Studien über klimafreundliches Verhalten von Frauen anders ein: „Nachweisbar ist vor allem, dass Frauen motivierter und interessierter daran sind, nachhaltig zu handeln.“ Diese Motivation komme für sie eindeutig aus der sozialen Geschlechterrolle heraus: „Frauen wird gelehrt, fürsorglich zu sein, das bezieht sich nicht nur auf Familie und Haushalt, sondern auch im weiteren Sinne auf die Umwelt.“ Zahlreiche weitere Studien weisen die Geschlechterdiskrepanz im umweltfreundlichen Verhalten etwa im Bereich der Ernährung oder der Mobilität nach.

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