Eine Tour durch die Rumshops auf der Karibikinsel offenbart die innige Beziehung der Barbadier zu ihrem Getränk, das wohl hier erfunden wurde. Wer aber zu viel getrunken hat, darf nie den Bartender verantwortlich machen.
Der Name ist Programm. Das Programm ist grün, der Name lautet: Kermitt’s Bar. Ein ebenerdiges Gebäude in Hellgrün, Dunkelgrün, Giftgrün und Gelbgrün. Es ist Nachmittag in Pegwell, einer Nachbarschaft in Christ Church, südlich von Bridgetown, und es ist vor allem eins: heiß. Einige wenige Gäste haben sich in das Innere der Bar geflüchtet, wo im TV ein Abenteuerfilm aus den 1990ern läuft und wo jemand mit einem Billardstock hinein- und hinausgeht, scheinbar ohne Ziel. Hinter der Theke reihen sich Rumflaschen in allen Größen, der Bartender – ebenfalls in Grün gekleidet – hantiert mit ein paar Gläsern. „Wenn jemand auf Barbados eine wilde Nacht hatte“, sagt Marc McCollin mit der nötigen Ernsthaftigkeit, als er Kermitt’s Bar betritt, „dann ist die Person selbst dafür verantwortlich. Es ist nicht der Bartender schuld.“