Warum mehr Container künftig weniger bedeuten: Besuch vor dem Kunsthistorischen Museum.
Mit der Ehrlichkeit ist es halt so eine Sache: Sosehr wir sie bei uns und anderen zu schätzen wissen – tritt sie uns allzu unverblümt entgegen, wird sie uns nicht immer rückhaltlos willkommen sein.
Nehmen wir als Beispiel den Maria-Theresien-Platz: Auf diesem hochrepräsentativen Terrain, einst als Kernstück eines Kaiserforums gedacht, finden sich seit Jahren, dem Kunsthistorischen Museum vorgelagert, zwei dürftig camouflierte Stahlcontainer abgestellt, die, das sei zu ihrer Rechtfertigung gesagt, in ihrem prosaisch-herben Habitus immerhin ihren prosaisch-herben Zweck keineswegs beschönigen: den des Eintrittsgeldkassierens. Und auch der prosaisch-herbe Urgrund ihrer Existenz lässt sich erahnen: eine den Anforderungen der Gegenwart längst nicht mehr genügende Zugangssituation zu den ehrwürdigen Schätzen, die hinter den Museumspforten wachsender Besuchermengen harren.