Faktencheck

Vorsicht vor falschen Videos zu Baltimore-Brückenunglück

Imago / Benjamin Chambers/delaware News Journal
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In Sozialen Netzwerken verbreiten sich Videos, in denen behauptet wird den Einsturz der Brücke in Baltimore aus einem anderen Blickwinkel zu zeigen. Doch dabei handelt es sich um eine andere Brücke.

In der Stadt Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist am Dienstag eine über 2,5 Kilometer lange Autobahnbrücke eingestürzt, nachdem sie von einem Schiff gerammt worden war. Erste Notrufe erreichten die Polizei nach eigenen Angaben in der Nacht um 1.35 Uhr (Ortszeit, 6.35 Uhr MEZ). Die Brücke stürzte zu großen Teilen ein und riss acht Menschen mit sich. Nach sechs Personen wird weiterhin gesucht. Indes verbreiten sich in Sozialen Netzwerken Videos von dem Unglück, doch nicht alle zeigen das in Baltimore.

Die „Francis Scott Key Bridge“ ist eingestürzt und es gibt zahlreiche Videos, die zeigen, wie der Frachter dafür verantwortlich ist. Auf X (vormals Twitter) gab es dann schnell Nutzer, die mit Videos aus vermeintlich anderen Blickwinkeln zeigen, was wirklich passiert sei. Und plötzlich sind da Explosionen zu sehen, zu denen es nie kam.

Was ist passiert? Eine Google-Bilderrückwärtssuche zeigt, dass es sich hier nicht um die „Francis Scott Key Bridge“ handelt, sondern um die Krim-Brücke. Die Explosion zeigt also den Angriff auf die Brücke im Oktober 2022. Die Krim-Brücke ist als einzige Verbindung der Krim mit Russland eine wichtige Infrastruktur, deren Bedeutung im Angriffskrieg Russlands weiter stieg. Unterschied: In Baltimore stürzt die gesamte Mitte der Brücke ins Wasser, auf der Krim wird das Fundament nicht zerstört. Auch fehlen bei der US-amerikanischen Brücke die beiden weißen Stahlkonstrukte, die für die Krim-Brücke typisch sind. Außerdem ist die US-Brücke in den USA flach, während die Krim steil hinauf geht.

Zum Vergleich hier die Bilder zur Explosion auf der Krim-Brücke:

In den Beiträgen in Sozialen Netzwerken versuchen die Nutzer einen falschen Kontext zu konstruieren. (stein)

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