Rüstungsindustrie

146 Prozent Kursgewinn in nur sieben Wochen – an diesem Unternehmen zeigt sich Europas Rüstungsfieber

Europa ist seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs vor zwei Jahren im Rüstungsfieber. 
Europa ist seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs vor zwei Jahren im Rüstungsfieber. APA / AFP / Christof Stache
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Seit dem Börsengang vor sieben Wochen geht es mit der Aktie des deutschen Panzergetriebeherstellers Renk steil nach oben. Allein am Mittwoch Früh waren es über 13 Prozent. Der Grund: Renk gab Einblick in seine Geschäfte. Und eine US-Bank gab einen ungewöhnlichen Ausblick für die Rüstungsbranche.

Europa ist seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs vor zwei Jahren im Rüstungsfieber. Und die Branchenkonzerne können sich vor lauter Aufträgen kaum erwehren. Das zeigt sich insbesondere in Deutschland. Die dortigen Branchenkonzerne wie Rheinmetall und Hensoldt boomen – und zwar auch an der Börse, wie die Zuwächse um Hunderte Prozente binnen zweier Jahre zeigen.

Auf diesen Zug ist vor sieben Wochen auch der Panzergetriebehersteller Renk aufgesprungen. Und seine Aktie vollzieht die Dynamik quasi im Zeitraffer. Um sage und schreibe 146 Prozent sprang die Aktie vom Ausgabepreis (15) Euro bis diesen Mittwoch hoch. Allein am Mittwoch Früh waren es über 13 Prozent.

Der Grund: Das Unternehmen hat am Mittwoch starke Geschäftszahlen für 2023 vorgelegt. Renk verzeichnete einen Umsatzanstieg um neun Prozent auf 926 Millionen Euro. Das EBIT stieg um gut vier Prozent auf 150 Millionen.

Wirklich ins Auge springt der Auftragseingang: Dieser stieg kletterte um 29,4 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro. Damit beläuft sich der Auftragsbestand auf 4,6 Milliarden Euro. Außerdem wurde den Anlegern eine Dividende von 0,30 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.

„Der weltweit hohe Bedarf an einer Rückkehr zur Vollausstattung der Streitkräfte gibt uns Rückenwind und wird auch künftig ein Treiber unseres Wachstums bleiben“, betonte Konzernchefin Susanne Wiegand.

Branchenstudie beflügelt

Laut Finanzvorstand Christian Schulz liegt das Umsatzziel für 2024 bei einer bis 1,1 Milliarden Euro und das Ziel für die EBIT-Marge bei 16 bis 18 Prozent. „Wir haben in einem herausfordernden Jahr 2023 unsere Ziele erreicht und sehen uns auch in 2024 auf einem guten Weg, unser profitables Wachstum fortzusetzen“, so Schulz.

Auftrieb erhält der Rüstungssektor an der Börse übrigens auch durch eine neue Branchenstudie der US-Investitionsbank JP Morgan. Nach Einschätzung des Analysten David Perry wird der Wiederbewaffnungszyklus in Europa mindestens ein Jahrzehnt andauern. Höhere Verteidigungsausgaben seien aus politischer Sicht dringend notwendig. Außerdem sind auch die Aussichten für die Verteidigungsetats in Asien und möglicherweise im Nahen Osten positiv. Perry rechnet daher mit einem starken Gewinnwachstum der Unternehmen in der Branche, Aufwärtspotenzial für die Konsensschätzungen und möglicherweise steigende Kurse. (est.)

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