Pax, Eirene, Schalom, Mir, Frieden: Diese Wörter fassen ganz unterschiedliche Konzepte – die sich auch darin unterscheiden, ob Frieden ein Naturzustand ist oder gemacht werden muss.
Wenn es einen Katholiken, vielleicht zu Ostern, in einen evangelischen Gottesdienst verschlägt, welche Unterschiede werden ihm auffallen? Kein Weihrauch, Wein, „christliche Kirche“ statt „katholische Kirche“ im Glaubensbekenntnis, klar. Vielleicht aber auch ein Segen, der in katholischen Gottesdiensten nicht vorkommt, der Kanzelsegen aus dem Philipperbrief: „Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu.“ Nanu, wird sich der Katholik da denken, halten die Evangelischen denn nicht die Vernunft so hoch? Nicht wirklich, „des Teufels Hure“ nannte der derbe Luther sie sogar. Den Frieden dagegen nannte er das höchste Gut auf Erden.
Natürlich ist auch in der katholischen Messe die Rede vom Frieden. Die Schlussformel, nach der sie heißt („Ite, missa est“), wird im Deutschen sogar meist als „Gehet hin in Frieden“ übersetzt. Auch im lateinischem Original kommt der Frieden vor, etwa im Gloria: Et in terra pax hominibus, Friede auf Erden den Menschen.