Anspieltipp

Song der Woche: Sonnenschein des Jahrhunderts

 Jessica Pratt
 Jessica Pratt
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Man hat sie mit Joan Baez verglichen, sie selbst schwärmt von frühen Garagenbands: Jessica Pratt, geboren 1987 in San Francisco, veröffentlicht im Mai ihr viertes Album, „Here In The Pitch“.

Jessica Pratt: „World On A String“. Am besten legt man zu Ostern das Album „Easter“ von Patti Smith auf, aber wenn man sich halbwegs bemüht, kann man auch aus anderen Songs Österliches hören. Aus diesem zum Beispiel. Es beschwört zu inniger Schrumm-schrumm-Gitarre einen intensiven Moment, der schnell wieder vergangen ist. Geblieben ist Sehnsucht: „I want to be the sunlight of the century“, singt Jessica Pratt, „I want to be a vestige of our senses free.“ Was meint sie mit Spur der Sinne? Mit dem Mut des Herzens? Was soll es heißen, dass sich die Welt auseinanderdreht? Man kann es nur ahnen in diesem Song, der so klar und zugleich so geheimnisvoll klingt, dabei wie aus einer zeitlosen Hippie-Enklave, in der junge Magierinnen, Kränze im Haar, beharrlich den Sonnenaufgang und die Gezeiten besingen. Kurz hört man eine Trommel schlagen, ein Spinett spintisiert, dann ist diese Vision auch schon vorbei. Das Unheimlichste ist der kurze Nachhall.

Den Song zum Sonntag küren allwöchentlich alternierend Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Christoph Sepin, Michaela Pichler und Lisa Schneider (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

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