Causa Signa

Kaufhaus „Lamarr“: Forderungen von 340 Millionen Euro angemeldet

Baustelle Kaufhaus Lamarr der Signa Holding auf der Mariahilferstraße in Wien.
Baustelle Kaufhaus Lamarr der Signa Holding auf der Mariahilferstraße in Wien.IMAGO/Weingartner-Foto
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Nach der Prüfungstagsatzung am Handelsgericht wurde am Mittwoch die vorläufige Höhe der Forderungen bekannt gegeben. Die Forderungen sowie die Zahl der Gläubiger sollen aber noch deutlich steigen.

Insgesamt haben im Insolvenzverfahren rund um das Kaufhaus „Lamarr“ bislang 73 Gläubiger Forderungen in der Höhe von rund 340 Millionen Euro zur Anmeldung am Handelsgericht Wien gebracht, wo am Mittwoch die Prüfungstagsatzung stattfand. Hiervon wurden rund 174 Millionen Euro als zu Recht bestehend anerkannt. Die restlichen Forderungen von rund 165 Millionen Euro wurden vom Insolvenzverwalter vorläufig bestritten.

Dem Kreditschutzverband KSV1870 zufolge sei eine abschließende Prüfung aufgrund des kurzen Zeitraums zwischen Insolvenzeröffnung und Prüfungstagsatzung noch nicht möglich gewesen. Daher werde sich die Summe der zu berücksichtigenden Forderungen gegenüber der Mariahilferstrasse 10-18 Immobilien GmbH, wie das „Lamarr“ offiziell heißt, noch deutlich erhöhen. Den Großteil der Forderungen machen gewährte Darlehen sowie behauptete Schadenersatzansprüche infolge von Vertragsrücktritten bzw. Bauverzögerungen aus.

„Lamarr“ soll verkauft werden

Das Signa-Projekt „Lamarr“ sollte als Luxuskaufhaus und Hotel ursprünglich im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Im Rahmen des zerbröckelnden Reichs von René Benkos Signa steht die Baustelle nun seit Ende des Vorjahres still. Aktuell steht das „Lamarr“ zum Verkauf. Am Dienstag wurde bekannt, dass die thailändische Central Group, die bereits an zahlreichen Signa-Firmen und Immobilien beteiligt ist, Interesse an der Übernahme von Signa-Luxuskaufhäusern zeigt. Dazu würde über die KaDeWe Group auch das „Lamarr“ zählen. Für die Übernahme dieser Sparte gibt es aber auch zahlreiche andere Interessenten.

Der Verwertungsprozess sei laut Masseverwalter Clemens Richter „voll im Gange“, einen Zeitplan oder Details zu den Bietern könne er aber nicht nennen. In der Branche geht man davon aus, dass mehr als 30 Bieter an dem Projekt interessiert sind.

Die insolvente Lamarr-Gesellschaft gehört zu jeweils 50 Prozent der Signa Prime Capital Invest GmbH - einer Tochter der ebenfalls zahlungsunfähigen Signa Prime Selection - und der Skyred Holding 9 mit Sitz in Luxemburg, ein Tochterunternehmen der thailändischen Central Group, die auch an anderen Signa-Luxusimmobilien beteiligt ist und selber Kaufhäuser, Restaurants und Hotels betreibt. (APA/red.)

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