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Klimafreundliches Osterwunder

Setzt bei vielen Menschen jetzt ein Umdenken ein?
Setzt bei vielen Menschen jetzt ein Umdenken ein?APA / APA / Georg Hochmuth
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Flugausfälle leisten Klimaschutz. Aber was bringen uns Zugausfälle?

Bemerken die streikenden Luftfahrt-Leute eigentlich, welchen Dienst sie dem Klimaschutz leisten? Seit Wochen erziehen sie die Kundschaft zu Flexibilität und leiten bei Tausenden Menschen ein Umdenken ein: Ist es notwendig, dass wir das Flugzeug nehmen? Gibt es umweltschonendere Alternativen wie den Zug in den Urlaub oder das Zoom-Meeting für berufliche Termine? Jeder Flug, der nicht durchgeführt wird, spart Kerosin und CO2-Ausstoß ein. Pro Stunde in der Luft verbraucht z. B. ein A320-Flieger 2700 Liter. Im Schnitt über alle Distanzen und Flugzeugtypen gerechnet gehen pro Passagier knapp vier Liter Treibstoff pro 100 Kilometer drauf.

Dieser Logik folgend fragt man sich jedoch, welchen Zweck die Ausfälle und Verspätungen im Bahnverkehr haben. Dem Umweltschutz dient es genau gar nicht, wenn man sich auf die klimafreundlichste Reiseart nicht verlassen kann. Zu verlockend ist der Individual-Pkw, wenn die ÖBB lahmt. In den Osterferien erlebten viele Familien Abenteuergeschichten, die erst Jahre später beim Wiedererzählen lustig sind.

Doch ein echtes Osterwunder wurde der „Presse“ vorige Woche berichtet: Die ÖBB und die italienische Bahn, die gerade mit Streik gedroht hatte, schafften es, dass eine Reise mit dem Nightjet von Wien nach Venedig und zurück in beide Richtungen vollkommen pünktlich klappte.

E-Mails an: veronika.schmidt@diepresse.com

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