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Wer wird Grünen-Chef? Für Kogler wäre Gegenkandidat „total okay“

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) (c) APA/Erwin Scheriau
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Der Vizekanzler will sich beim Bundeskongress der Grünen um die Spitzenkandidatur bewerben. Innsbrucks Bürgermeister Willi hat sich zuletzt nicht eindeutig für Kogler ausgesprochen.

Vizekanzler und Grünen-Bundessprecher Werner Kogler sieht seine Spitzenkandidatur bei der Nationalratswahl im Herbst durch Parteifreund Georg Willi, Innsbrucks Bürgermeister, nicht infrage gestellt. „Wir kennen uns seit Jahrzehnten und arbeiten seit der Gründungsphase gut zusammen“, betonte Kogler am Freitag. Er wolle sich beim Bundeskongress seiner Partei um die Spitzenkandidatur bewerben. Willi hatte sich zuletzt nicht eindeutig für Kogler ausgesprochen.

Die Grünen seien „fast als einzige Partei sehr basisdemokratisch organisiert“, dies habe Willi ausdrücken wollen, ergründete Kogler am Rand eines Medientermins in Innsbruck Willis Motivlage. Willi, der am 14. April in der Tiroler Landeshauptstadt eine Gemeinderatswahl zu schlagen hat und sich in der Bürgermeisterdirektwahl der Wiederwahl stellt, hat sich im APA-Gespräch zuletzt „offen“ gezeigt, wer die Grünen in die kommende Nationalratswahl führen soll. „Wir haben jedenfalls drei super Leute. Das werden die kommenden Monate zeigen“, hatte Willi neben Kogler auch Justizministerin Alma Zadić und Verkehrsministerin Leonore Gewessler genannt. Auf die Frage, wen der drei er für am besten als Spitzenkandidat halte, antwortete er: „Ich kann das heute nicht sagen. Jeder hat unheimliche Stärken.“ Gewessler und Zadić reagierten darauf und betonten, dass der Spitzenkandidat Kogler heiße.

Grüne stellen „super Regierungsteam“

Der Innsbrucker Bürgermeister habe recht, dass die Grünen ein „super Regierungsteam“ stellen würden, meinte Kogler am Freitag: „Wir sind froh, dass wir viele kompetente und gleichermaßen engagierte Menschen in unseren Reihen haben.“ Der grüne Bundessprecher bekräftigte indes: „Ich werde auf dem Bundeskongress kandidieren.“ Dass ihm bis dahin – erneut in Anspielung auf ein Zitat von Bundespräsident Alexander Van der Bellen – möglicherweise ein „Ziegelstein auf den Schädel fallen“ könnte, glaube er nun nicht mehr, sagte Kogler. Mit einer Gegenkandidatur rechne er nicht: „Aber es wäre total okay.“

Zur Innsbruck-Wahl erklärte Kogler, dass es sich um eine „Richtungsentscheidung“ handle. „Es schaut so aus, als ob es um Grün gegen Blau gehen könnte“, meinte er zur Bürgermeisterdirektwahl. Nun sei es für Willi einmal wichtig, in die Stichwahl zu kommen. „Die Chancen sind da, und die darf man auch nicht leichtfertig aus der Hand geben“, sagte Kogler zu einer möglichen Verteidigung des einzigen grünen Bürgermeistersessels in einer Landeshauptstadt. „Vor allem glaube ich, dass auch Innsbruck die Chance hat, dass Georg Willi weitermachen kann“, empfahl der Bundessprecher wenig überraschend ein Kreuz bei seinem Parteifreund. (APA)

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