Italien

Schule in Norditalien gibt Kindern zu Ramadan-Ende frei: „Das ist ein sehr schlechtes Signal“

Lega-Chef Matteo Salvini will keine freien Tage zu muslimischen Feiertagen.
Lega-Chef Matteo Salvini will keine freien Tage zu muslimischen Feiertagen.APA/AFP/Andreas Solaro
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Dass eine Volksschule nahe Mailand den 10. April zum freien Tag macht, hat in der rechtsnationalen Regierung für heftige Empörung gesorgt. Rom kündigt eine Inspektion an, aber die Schule beharrt auf der Schließung: 40 Prozent der Kinder seien Moslems. Präsident Mattarella drückt seine Solidarität aus.

Bisher kannte den kleinen Ort Pioltello nahe Mailand kaum jemand in Italien: ein historischer Stadtkern, ein Bahnhof, anonyme Hochhäuser, verlassene Industriegebäude. Ein Ort also, der genauso grau und heruntergekommen ist wie viele Städtchen der Gegend, die unter der chronischen Wirtschaftskrise leiden. Eine traditionelle Arbeiterstadt eben, die lange auszusterben drohte und in der heute ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Zuwanderern lebt. In der lokalen Volks- und Mittelschule sind von den 1100 Schülern 40 Prozent Moslems.

Pioltello ist nun schlagartig zur nationalen Berühmtheit geworden, zum Symbol des Streits über „Leitkultur“ und Zuwanderung: Die Volks- und Mittelschüler haben am Dienstag, zu Ende des Ramadans, am Tag des Fastenbrechens (Eid al-Fitr), frei.

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