Digitaler Bauernmarkt

Markta sperrt Online-Shop zu

Im Sommer eröffnete Markta im neunten Wiener Gemeindebezirk ein erstes stationäres Geschäft.
Im Sommer eröffnete Markta im neunten Wiener Gemeindebezirk ein erstes stationäres Geschäft. APA / Stefan Wild
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Der digitale Bauernmarkt galt als Erfolgskonzept. Jetzt wird zumindest mehrere Monate pausiert.

Er galt lange Zeit als Erfolgskonzept: Der digitale Bauernmarkt Markta, den Theresa Imre 2018 gegründet hatte. Nach einem ungeahnten Boom während der Pandemie, als sich die Bestellungen von einem Tag auf den anderen verzwanzigfachten, drehte sich der Markt allerdings – und auch neue Lebensmittel-Lieferdienste setzten Markta zu. Nun sperrt Markta seinen Online-Shop zu – zumindest vorläufig. Der Shop wird pausieren – und in einigen Monaten mit neuem Konzept wieder starten.

„Wir brauchen ein bisschen Luft, um unsere Prozesse besser aufzusetzen“, sagt Imre im Gespräch mit der „Presse“. „Deshalb haben wir den Mut, das zu tun.“ Über die vergangenen beiden Jahre habe man hart dafür gekämpft, Marktas Anspruch an Regionalität, Nachhaltigkeit und faire Preise mit den Erwartungshaltungen von ,schneller, günstiger & mehr‘ im Online-Business verbinden, zitiert „Trending Topics“ aus einer Aussendung. „Über kurz oder lang geht sich das einfach nicht aus und das wollen wir auch nicht.“

Abo-Modelle für Wocheneinkauf

In den kommenden Monaten will man sich daher online neu aufstellen. Unter anderem sind Abomodelle angedacht, die es bisher nur in einer Testversion gab. „Wenn man nachhaltig mit regionalen Kleinbetrieben arbeitet und ihnen faire Bedingungen bieten will, braucht man mehr Planbarkeit und Sicherheit als es die klassische Art von E-Commerce bietet“, sagt Imre zur „Presse“. „Wir brauchen auch mehr Commitment seitens der Konsumenten zu verstehen, dass nicht immer alles sofort und ohne Lieferkosten zu haben ist.“

Neben Abos, die den Wocheneinkauf abdecken sollen und für die es im Testlauf verschiedene Varianten gibt, groß und klein, mit oder ohne Fleisch und im Ein-, Zwei- oder Vier-Wochen-Takt – ist für Imre auch eine Zustellung per Fahrrad denkbar, die dezentral von den Markta-Filialen aus passiert. Derzeit gibt es ein Geschäft in Wien-Alsergrund, es sollen aber mehr werden. Wie die neuen Online-Einkaufsmodelle des digitalen Bauernmarkts konkret aussehen werden, wird in vier bis sechs Monaten klar sein.

Zweites Geschäft im Herbst

Gegründet wurde Markta als Onlineplattform, um Lebensmittel von regionalen Kleinbetrieben zu auch für die Produzenten fairen Preisen zu vermarkten. Die Vision: ein neues Lebensmittelsystem aufzubauen. Im Vorjahr eröffnete man das erste stationäre Geschäft in der Alserstraße im neunten Wiener Gemeindebezirk – unter anderem, um den Menschen auch ein echtes, analoges Einkaufserlebnis zu bieten. Im Herbst soll Nummer zwei folgen, zuletzt sprach Imre von einem Filialnetz von zehn Geschäften in Wien als Ziel.  

Für ihr Engagement als Unternehmerin wurde Imre mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2022 von der „Presse“ als „Österreicherin des Jahres“ im Bereich Start-up. (beba)

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