Umweltnormen

Drohender Engpass: Russland könnte bald minderwertiges Benzin genehmigen

Ukrainischen Drohnenangriffe haben die russische Ölraffineriekapazität aktuellen Berechnungen zufolge bis Ende März um etwa 14 Prozent verringert. 
Ukrainischen Drohnenangriffe haben die russische Ölraffineriekapazität aktuellen Berechnungen zufolge bis Ende März um etwa 14 Prozent verringert. Imago / Alexander Ryumin
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Nach erfolgreichen ukrainischen Angriffen auf Ölraffinerien droht Russland ein Kraftstoffengpass. Die Regierung erwägt Insidern zufolge nun, Umweltnormen zu lockern.

Die russische Regierung erwägt Insidern zufolge angesichts drohender Kraftstoffengpässe die Lockerung von Umweltnormen. Konkret solle die Verwendung von minderwertigem Benzin ermöglicht werden, sagten drei mit den Plänen vertraute Industrievertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Dadurch könnten zusätzliche zehn Prozent oder bis zu 350.000 Tonnen Benzin pro Monat auf den Inlandsmarkt gelangen. Das könne reichen, um die steigende saisonale Nachfrage zu decken.

Nach Berechnungen von Reuters haben die ukrainischen Drohnenangriffe die russische Ölraffineriekapazität bis Ende März um etwa 14 Prozent verringert. Die Ukraine will damit die Infrastruktur für die russischen Luftangriffe beschädigen.

Exportverbot für Kraftstoffe bereits verhängt

Um einer möglichen Benzinknappheit vorzubeugen, hat Russland ein Exportverbot für diverse Kraftstoffe verhängt. Dieses Verbot gilt jedoch nicht für die von Russland geführte Eurasische Wirtschaftsunion, zu der mehrere frühere Sowjetrepubliken, darunter Kasachstan, gehören. Insidern zufolge erwägt die Regierung eine Senkung der Grenzwerte für den Gehalt an einigen Zusatzstoffen und Ethanol. Es wird erwartet, dass der Schwefelgehalt unverändert bleibt. Seit 2016 ist in Russland eigentlich nur noch die Verwendung von hochwertigem Benzin mit mindestens Euro-5-Norm erlaubt.

„Das Energieministerium erwägt als Ersatzmaßnahme, die Messlatte zu senken, um die Grundlage für eine zusätzliche Benzinproduktion zu schaffen“, sagte einer der Insider. Das Energieministerium antwortete nicht auf eine Anfrage um Stellungnahme. (APA/Reuters)

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