Film

Was Sie jetzt im Kino sehen sollten

Birgit Minichmayr als Maria Lassnig in „Mit einem Tiger schlafen“.
Birgit Minichmayr als Maria Lassnig in „Mit einem Tiger schlafen“.Andrey Arnold
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Das Wochenende wird sonnig und heiß, aber nicht jedem steht der Sinn nach Frischluftvergnügen. Auch im Kino kann man es sich gemütlich machen – mit unseren Filmempfehlungen.

Kunst

„Mit einem Tiger schlafen“. Birgit Minichmayr spielt Maria Lassnig. Ein Satz, der reichen sollte, um kunst- und filmaffine Österreicher von diesem exzentrischen Biopic von Anja Salomonowitz zu überzeugen, das im Februar bei der Berlinale Premiere feierte. Es folgt Lassnig zwar fast von der Wiege bis zur Bahre, aber ohne die Melodramatik, die das Genre der Filmbiografie landläufig prägt, stattdessen mit überraschenden Exkursen ins Dokumentarische (Gastauftritt: Elfie Semotan!), poetischen Traumsequenzen und beiläufiger, aber scharfer Kritik am hartnäckigen Chauvinismus der heimischen Kunstszene. Ab 12. 4. im Kino.

Dev Patel mit Maske in seinem Film „Monkey Man“.
Dev Patel mit Maske in seinem Film „Monkey Man“.Universal

Action

„Monkey Man“. John Wick in Indien: So könnte man das Regiedebüt des „Slumdog Millionaire“-Stars Dev Patel kurz zusammenfassen. Damit würde man diesem ungewöhnlichen Actionfilm aber keinen Gefallen tun. Denn obwohl Patel, der auch die Hauptrolle spielt, hier im Maßanzug unter Neonlicht sein Faustrecht durchsetzt, hat seine Racheballade einen ganz eigenen Rhythmus, ähnelt von der Ästhetik her mehr einem Yoga Flow als den oft klobigen Kampfkanonaden der „Wick“-Serie – und besticht auch mit politischen Untertönen. Im Kino.

Gleichzeitig naturalistisch und märchenhaft: „Io capitano“ von Matteo Garrone.
Gleichzeitig naturalistisch und märchenhaft: „Io capitano“ von Matteo Garrone.Panda Film

Drama

„Io capitano“. Leichte Kost ist er nicht, Matteo Garrones für einen Auslandsoscar nominierter Film über zwei Jugendliche, die sich aus dem Senegal in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft auf den Wüsten- und Meeresweg nach Europa machen. Die schlimmsten Stationen ihrer Odyssee, die sie u. a. in Hände von Erpressern und an die Grenzen ihrer Menschlichkeit führt, erspart er dem Publikum nicht. Doch er zeigt auch Momente des Mitgefühls und des Großmuts, alles im Rahmen einer bild- und gefühlsgewaltigen Erzählung, die zwischen Naturalismus und mythischer Überhöhung pendelt. Im Kino. Hier geht es zur „Presse“-Kritik.

„Mallory“ von Helena Třeštíková, eine der Langzeitdokus aus der Filmmuseums-Retrospektive „Lebensverläufe“.
„Mallory“ von Helena Třeštíková, eine der Langzeitdokus aus der Filmmuseums-Retrospektive „Lebensverläufe“.Öfm / Helena Třeštíková

Retro

„Lebensverläufe“. Kann ein Film ein ganzes Leben erzählen? In 90 Minuten oder mehr? Natürlich nicht – aber er kann es verdichten und dabei greifbar machen, was dieses Leben bewegt hat und wie es die Umstände seiner Zeit widerspiegelt. Eben diesem Bestreben hat sich das faszinierende Genre der Langzeitdokumentation verschrieben, das seine Protagonisten oft über Jahrzehnte und mehrere Filme hinweg begleitet. Ohne Fahrplan, dafür mit viel Empathie und „bedingungsloser Nähe zu den Menschen“, wie Lukas Foerster in seiner Besprechung der Retrospektive „Lebensverläufe“ für die „Presse“ schreibt. Diese ist noch bis zum 26. 4. im Österreichischen Filmmuseum zu sehen. Hier geht es zum „Presse“-Bericht.

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