„Unter parasozialen Beziehungen versteht man den Glauben daran, das wir eine reale, emotionale Verbindung mit den Künstlern teilen, deren Arbeit wir lieben“, so Dederer.
Es gibt da diese Geschichte, die ganz gut zusammenfasst, mit welchem Spirit Luca Presser, Elie Reboul und David Rotmanov die Dinge angehen: enthusiastisch und unbeschwert, ein bisschen chaotisch, aber doch konsequent durchgezogen. Die Geschichte beginnt in einer Augustnacht um zwei Uhr früh mit einer rauschhaften Idee: ein Schwammerldinner, sechs Gänge nur Schwammerl, gleich am nächsten Abend! Also frühmorgens mit Papa Pierre Reboul – ja, dem Croissant-Pierre von Ströck – am Steuer ins Südburgenland aufgebrochen, kurz vorm Aufgeben tatsächlich noch einen Haufen Steinpilze gefunden.
Und am Abend zwei Dutzend Gästen sechs Schwammerlgänge serviert, im Wohnzimmer und Vorzimmer von Pressers Mutter. „Wir haben bei allen Nachbarn geläutet, ob sie uns Tische borgen können.“ Die drei Burschen erzählen die Anekdote unter Gelächter und suchen sogar aus ihren Handys den Videobeweis vom schwammerlvollen Kofferraum. Gut ein halbes Jahr ist das jetzt her, das Schwammerldinner war einer der rauschenden Dinnerabende, die Presser, Reboul und Rotmanov eine Zeitlang veranstalteten, gegen Materialkosten für Freunde und Bekannte.