In Frankreich schockiert eine Autorin als radikale Aussteigerin, in Österreich tun es die Frauen im ganzen Land: Neue feministische Romane, von „Love me tender“ bis „Und alle so still“ – und drei lesenswerte Wiederentdeckungen.
Tätowierungen auf den vom Training muskulösen Armen, ein rasierter Schädel – der Autorin Constance Debré (unten auf einem Buchcover zu sehen) merkt man nicht mehr an, dass ihre Familie der Elite der französischen Gesellschaft angehört. Ihr Großvater Michel Debré war Résistance-Kämpfer, danach Politiker der gaullistischen Bewegung, wurde Premierminister und gilt als „Vater“ der heutigen französischen Verfassung. Weitere Männer waren bzw. sind bekannte Politiker, Unternehmer, Ärzte oder Künstler. Von der heute 52-jährigen Constance Debré selbst kann man im Internet ältere Fotos finden, die sie als Anwältin zeigen, im schwarzen Habit mit weißer Halskrause. Diese Zeit hat sie hinter sich gelassen, radikal – siehe unten.