Flaute im Absatz und politischer Gegenwind: Kritiker der Elektromobilität fühlen sich bestätigt, während der Autoindustrie jegliche Planbarkeit entgleitet. Doch der Pfad zu Elektro ist in bestimmten Märkten gesetzlich untermauert – eine Abkehr ist gar nicht leicht möglich.
Wer hat das Elektroauto auf dem Gewissen? Dieser Frage ging eine US-Doku schon 2006 nach („Who killed the electric car“), in der auch Tom Hanks und Mel Gibson als frühe Elektro-Aficionados zu Wort kommen. Der Film kreist um ein elektrisches Modell des US-Autobauers General Motors (GM), das unter dem Namen EV1 zehn Jahre zuvor auf die Straße geschickt wurde – nicht als Modell, das man einfach kaufen konnte, sondern im Rahmen einer Kleinserie von etwas über 1000 Exemplaren, die an Interessierte verleast wurden.
2006 endete die Reise des EV1 – auf dem Schrottplatz. GM ließ alle Exemplare, außer ein paar fürs Museum, durch den Schredder jagen. Erfolglos hatten manche der Halter versucht, das Auto vor dem Zugriff zu verstecken. GM schlug der wütende Protest von Umweltbewegungen entgegen. Die große Hoffnung auf eine fossilfreie Mobilität – kalt abgemurkst durch eine Verschwörung von „Big Oil“, der Autoindustrie und willfährigen Politikern. Diese Erklärung legt die Doku jedenfalls nahe.