Iran

Nahost: Fluglinien streichen Verbindungen

Die Maschinen der Lufthansa Group werden das Krisengebiet vorerst meiden.
Die Maschinen der Lufthansa Group werden das Krisengebiet vorerst meiden. IMAGO
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Die angespannte Lage in Nahost wirkt sich auf den Luftverkehr aus. Nach Lufthansa und Austrian Airlines leiten auch internationale Linien wie Qantas ihre Flüge um. Lufträume über Israel und Iran sind zwar wieder offen, werden aber vermieden: Der iranische Luftraum wird häufig bei einer Flugroute zwischen Europa und Indien oder Südostasien genutzt.

Der in der Nacht auf Sonntag begonnene Luftangriff des Iran auf Israel hat zu zahlreichen Flugstreichungen geführt. Allen voran betroffen war Austrian Airlines (AUA), deren Nachtflug von Wien nach Tel Aviv hätte um 23.10 Uhr starten sollen, wurde jedoch vorerst in den frühen Morgen verschoben. Mittlerweile ist der Flug OS 859 aber endgültig gestrichen. Das bedeutet für die Passagiere des Rückfluges (von Tel Aviv nach Wien, Flug OS 860) vorerst in Israel gestrandet zu sein.

„Sicherheit hat oberste Priorität“

Wie AUA-Sprecherin Sophie Matkovits gegenüber dem Luftfahrtmagazin „Austrian Wings“ bestätigte, wird die AUA zudem die Destinationen Amman (Jordanien) und Erbil (Kurdenprovinz im Irak) bis mindestens 15. April einstellen. „Die Sicherheit unserer Gäste und Crews hat stets oberste Priorität“, betonte Matkovits. Die Flüge nach Teheran waren deshalb bereits am 12. April ausgesetzt worden.

Die Lufthansa Group setzt nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters alle Flüge nach Amman, Beirut, Erbil und Tel Aviv bis mindestens Montag aus. Darüber hinaus werden alle Flüge der Lufthansa Group die Lufträume über Israel, Jordanien und dem Irak bis auf weiteres umfliegen, wie das Unternehmen auf Anfrage weiter mitteilt.

Flüge, die sich vergangene Nacht bereits in der Luft befanden, seien auf neue Routen umgeleitet worden. Bereits am Freitag hatte die Lufthansa den Angaben zufolge entschieden, den iranischen Luftraum bis einschließlich Donnerstag zu umfliegen und damit die Flugverbindungen nach Teheran temporär einzustellen. Die Nachtflüge nach Tel Aviv waren ebenfalls vorsichtshalber für die kommenden Nächte ausgesetzt worden.

Qantas Airways legt Zwischenstopps ein

Auch andere Airlines stornierten den Großteil der Flüge, andere wurden umgeleitet. Dazu gehören Emirates, Qantas und Singapore Airlines.

Qantas passt die Direktflüge von Perth nach London vorübergehend soweit an, dass ein Zwischenstopp in Singapur eingelegt wird. Die Maschinen benötigen den zusätzlichen Treibstoff für die Umleitung durch die Krisenregion.

Ein AUA-Langstreckenjet von Bangkok nach Wien musste indes einen Umweg fliegen und deshalb zur Kraftstoffaufnahme in Athen zwischenlanden. Die Boeing-Maschine war kurz nach Mitternacht als Flug OS 026 in Bangkok gestartet und sollte eigentlich um 05.35 Uhr in Wien landen. Doch weil wegen des nächtlichen Luftangriffes des Iran auf Israel unter anderem die Lufträume von Jordanien, dem Iran, dem Irak und Israel gesperrt waren, wäre aufgrund des erhöhten Treibstoffverbrauchs ein sicherer Nonstop-Flug bis Wien nicht mehr möglich gewesen. Deshalb hätten sich die Piloten entschieden, eine Zwischenlandung in Athen durchzuführen, berichtete „Austrian Wings“. Dort erhielt die Maschine frischen Kraftstoff. Die „Papa Delta“ erreichte den Flughafen in Schwechat schließlich mit einigen Stunden Verspätung am frühen Vormittag und setzte gegen 09.19 Uhr sicher auf der Piste 34 auf.

Iran verhängt weitere Beschränkungen

Mehrere Länder des Nahen Ostens, darunter Jordanien, Irak und Libanon, kündigten auch die Sperrung ihres Luftraums an. Sowohl Israel als auch der Iran verhängten außerdem noch in der Nacht auf Sonntag Beschränkungen für den Flugverkehr über ihrem Luftraum – am Sonntagmorgen wurden beide wieder freigegeben.

Inlandsflüge vom Teheraner Flughafen Mehrabad und den Flughäfen in Shiraz, Isfahan, Bushehr, Kerman, Ilam und Sanandaj wurden jedoch bis Montagmorgen gestrichen. Das teilte die iranische Flughafen- und Flugsicherungsgesellschaft mit. Der gesamte westliche Luftraum des Landes bleibt für Flüge gesperrt.

Der iranische Luftraum wird häufig bei einer Flugroute zwischen Europa und Indien oder Südostasien genutzt. Flüge, die sich vergangene Nacht bereits in der Luft befanden, seien auf neue Routen umgeleitet worden. (red)

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