Die Ich-Pleite

Die Vorteile des Onlineshoppings

Carolina Frank
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Der größte Vorteil des Internetshoppings gegenüber dem stationären Handel: Das Licht in den Umkleidekabinen.

Für Ladenbesitzer ist es sicher eine gute Nachricht, dass sich die Wachstumskurve des Onlineshoppings endlich wieder ein bisschen abgeflacht hat. Trotzdem wird sich der eine oder andere Sorgen machen. Am meisten Grund dazu haben laut neuesten Wirtschaftsdaten Elektronik- und Bekleidungshandelsunternehmen. Bohrmaschinen, Computermäuse, Lautsprecherboxen und Jeans kaufen die Konsumenten offenbar besonders gern im Internet.

Bei Bohrmaschinen und Lautsprecherboxen kann ich nicht mitreden. Aber bei Jeans, T-Shirts und Co. habe ich bestimmt meinen Beitrag zum Anstieg des Onlinehandels geleistet. Nicht dass ich besonders stolz darauf wäre. Aber wenn man mich fragen würde, könnte ich sofort ein paar Vorzüge des Onlineshoppens aufzählen:

1) Man kann einkaufen, ohne sich um Öffnungszeiten zu kümmern. Das ist vor allem dann ein Vorteil, wenn man spätabends von der Arbeit heimkehrt und feststellt, dass der Wein ausgegangen ist. 2) Man muss nicht rausgehen. Man kann auch einkaufen, wenn man am Sonntagnachmittag noch nicht aus dem Pyjama gekommen oder mit ein paar Netflix-Serien auf dem Sofa versumpft ist. 3) Im Internet kann man sich Hunderte Kleidungsstücke he raussuchen lassen, ohne dass man zum Schluss aus Mitleid mit dem Algorithmus etwas kauft. 4) Niemand behauptet beim Onlineshopping, dass man bestimmt in die Hose, Größe 38, hineinpasst (was man noch nie getan hat), und zwingt einen auch noch dazu, den Gegenbeweis anzutreten.

Abgesehen davon, dass es die Hose dann nie größer gibt. Aber alle diese Vorteile sind natürlich nichts im Vergleich zum größten Vorteil, den das Internetshopping gegenüber dem stationären Handel hat. Das Licht in den Umkleidekabinen.

 (Die Presse Schaufenster, 12.4.2023)

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