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Alfa Romeo gibt nach: Der „Milano“ heißt künftig anders

Der „Milano“ von Alfa Romeo heißt künftig recht unverfänglich.
Der „Milano“ von Alfa Romeo heißt künftig recht unverfänglich.Reuters / Daniele Mascolo
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Das vollelektrische Fahrzeug wird in Polen produziert, was der italienischen Politik angesichts des „italienisch klingenden“ Autonamens wenig gefallen hat.

Der Autobauer Alfa Romeo hat am Montag angekündigt, den Namen seines neuen Modells „Milano“ in „Junior“ zu ändern. Der Beschluss wurde gefasst, nachdem die italienische Regierung kritisiert hatte, dass ein Auto namens Milano nicht in Polen hergestellt werden könne. Die italienische Regierung begrüßte den Beschluss.

Der italienische Industrieminister Adolfo Urso hatte am vergangenen Donnerstag den Autobauer Stellantis, Mutterkonzern von Alfa Romeo, wegen seines Beschlusses kritisiert, das erste vollelektrische Fahrzeug von Alfa Romeo in Polen zu produzieren. Die Entscheidung des Autoherstellers verstoße gegen das italienische Recht, behauptete der Minister.

Ein vollelektrischer Geländewagen

Die Marke Alfa Romeo, die sich im Besitz von Stellantis befindet und in der italienischen Automobilgeschichte verwurzelt ist, stellte am Mittwoch ihren neuen kleinen Geländewagen „Milano“ vor, der nach der Stadt Mailand benannt ist, in der Alfa Romeo 1910 gegründet wurde. Der Wagen wird im polnischen Werk Tychy gebaut und ist das erste Modell von Alfa Romeo, das vollständig außerhalb Italiens hergestellt wird.

„Ein Auto namens Milano kann nicht in Polen produziert werden. Das ist nach italienischem Recht verboten“, sagte der Minister in Turin. Er bezog sich dabei auf ein Gesetz aus dem Jahr 2003, das sich gegen „italienisch klingende“ Produkte richtet, die nicht in Italien hergestellt werden.

„Dieses Gesetz besagt, dass man keine Angaben machen darf, die den Verbraucher in die Irre führen. Ein Auto mit dem Namen Milano muss also in Italien hergestellt werden. Andernfalls handelt es sich um eine irreführende Angabe, die nach italienischem Recht nicht zulässig ist“, sagte Urso.

Regierung mit Stellantis-Konzern auf Kriegsfuß

Die Regierung um die rechtspopulistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist seit Monaten mit dem französisch-italienischen Autohersteller Stellantis auf Kriegsfuß. Die Regierung macht Druck für einen Plan zur Steigerung der inländischen Autoproduktion auf eine Million Einheiten pro Jahr. Der CEO von Stellantis, Carlos Tavares, erklärte, dass die Produktion des „Milano“ in Polen statt in Italien den Verkaufspreis um 10.000 Euro senken wird.

Der Autokonzern Stellantis ging im Jänner 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler und der französischen PSA-Gruppe hervor. Zu ihm gehören Marken wie Opel, Peugeot, Fiat oder Alfa Romeo. In Italien beschäftigt der Konzern etwa 43.000 Mitarbeiter - vor der Fusion von 2021 waren es noch mehr als 51.000. (APA)

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