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Sexismus-Debatte um knappe Trikots für US-Olympionikinnen

US-Athletin Anna Cockrell im knappen Trikot.
US-Athletin Anna Cockrell im knappen Trikot. APA / AFP / Emmanuel Dunand
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Nike präsentierte in Paris die Olympia-Outfits für das US-Team und trat damit eine Sexismus-Debatte los. 

Was dient der Bewegungsfreiheit und was ist einfach zu knapp? Nicht nur diese Frage kommt angesichts der neu präsentierten Unitards der US-Leichtathleten für Olympia in Paris auf. Vielmehr sieht sich Sportmodehersteller Nike nun auch mit einem Sexismus-Vorwurf konfrontiert. Denn währen die Trikots der Männer aus einem Kompressionstanktop und Shorts bis zur Mitte der Oberschenkel bestehen, erinnern jene der Frauen an einen hoch geschnittenen Badeanzug.

Eine „komplizierte Intimpflege“ würde man dafür benötigen, urteilt die „New York Times“. Die ehemalige US-Athletin Lauren Fleshman bezeichnet die Trikots als „absurd“ und „respektlos“. Auf Instagram schreibt sie: „Damentrikots sollten im Dienste der Leistung stehen, geistig und körperlich. Wenn dieses Outfit wirklich förderlich für die körperliche Leistungsfähigkeit wäre, würden Männer es tragen.“ Zwar steht es den Athletinnen frei, das Männeroutfit zu tragen. Doch Felshman lässt das nicht gelten: „Es geht um Respekt. Dieses Outfit sollte nicht mal eine Option sein“.

Und auch andere Sportlerinnen machen keinen Hehl aus ihrer Abneigung. Hürdenläuferin Queen Harrison-Claye schlug etwa eine Zusammenarbeit mit dem European Wax Center vor, die zweifache US-Paralympionikin Femita Ayanbeku meint: „Das muss ein Scherz sein. Ich bin eine Mutter, ich kann mich nicht auf diese Art und Weise entblößen“.

Stabhochspringer Katie Moon sieht die Kritik zwar als berechtigt an, ist aber der Meinung, dass jede Sportlerin unterschiedliche Bedürfnisse habe und nicht dafür verurteilt werden sollte, wenn sie das knappere Outfit wähle. Die Kritik greife „letztendlich unsere Entscheidung als Frauen an, es zu tragen.“

(cg)

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