Datenbank

Tirol setzt NS-Opfern ein virtuelles Denkmal

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP)
Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP)APA / Expa/ Johann Groder
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Im Sinne einer „konsequenten Weiterentwicklung der Erinnerungskultur“ fördert das Bundesland mit 107.000 Euro einee Datenbank mit den Namen von Opfern des Nationalsozialismus.

In Tirol soll eine virtuelle Datenbank mit den Namen von Opfern des Nationalsozialismus im Bundesland entstehen. Das Projekt werde mit 107.000 Euro gefördert, teilte die Landesregierung nach einem entsprechenden Beschluss mit. Angelegt ist das Forschungsvorhaben auf drei Jahre, mitfinanziert wird es auch von der Landeshauptstadt Innsbruck und der Michael-Gaismair-Stiftung. Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) sprach von „konsequenter Weiterentwicklung der Erinnerungskultur“.

In dem auf drei Jahre angelegten Forschungsvorhaben sollen alle Opfer des NS-Terrors der Jahre 1938 bis 1945 aufgenommen werden, hieß es. Eine solche Datenbank fehle bisher, die Einträge der Tiroler Opfer in jener des Dokumentararchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW) seien lückenhaft und auf bestimmte Opfergruppen beschränkt. Aufgenommen werden sollen die Namen „alle jener Menschen, die in Tirol geboren, ihre Heimatzugehörigkeit bzw. ihren letzten Wohnort vor ihrer Deportation in Tirol hatten und in Tirol ums Leben kamen“.

„Mit der Datenbank wird der kritischen Auseinandersetzung mit den dunkelsten Kapiteln unserer Geschichte Sichtbarkeit und Präsenz verliehen“, wurde Mattle nach der Regierungssitzung zitiert. „Die Bewahrung eines würdigen Andenkens an die Opfer der NS Herrschaft ist im Sinne eines “Nie wieder' grundlegend für die Auseinandersetzung mit den Werten einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft„, so der Landeshauptmann und Kulturreferent. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Schwerpunkts “Erinnerungskultur„, die Gesamtkosten liegen bei rund 160.000 Euro. Die Ergebnisse sollen in Folge auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. (APA)

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