Innsbruck

Plakatserie vor Stichwahl: Willi posiert auf Regenbogenbank

Georg Willi wirbt mit dem Slogan
Georg Willi wirbt mit dem Slogan "Innsbruck für alle". (c) APA / Wolfgang Eder
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Georg Willi möchte weiterhin Innsbrucks Bürgermeister sein. Die Grünen nehmen deshalb 50.000 Euro in die Hand, um vor der Stichwahl am 28. April für ihn zu werben. Zentrale Botschaft: „Innsbruck für alle“.

Der Wahlkampf vor der Bürgermeister-Stichwahl in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck am 28. April ist voll angelaufen, auch plakatmäßig. Die Grünen affichieren Amtsinhaber Georg Willi (Grüne) in einer neuen 50.000 Euro teuren Plakatserie mit dem Slogan „Innsbruck für alle“. Herausforderer Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck) gab sich indes wortkarg zur von Ex-Staatssekretär Florian Tursky („das Neue Innsbruck“) ausgesprochenen Wahlempfehlung.

Die grüne Wahlkampagne für die Bürgermeister-Stichwahl nahm am Mittwoch Formen an. Auf neuen Plakaten war Willi im Gespräch mit unterschiedlichen Bürgern bzw. auf einer Regenbogenparkbank zu sehen. „Georg Willi ist der Kandidat für alle in Innsbruck“, ließ Wahlkampfleiter Ingo Glatz wissen. Der Bürgermeister wolle zeigen, dass er „das Wohl aller im Auge hat“. Insgesamt 50 weitere Plakat-Standorte wurden gebucht.

Anzengruber: „ÖVP hat jetzt Ergebnis realisiert“

Stichwahl-Gegner Ex-ÖVP-Vizebürgermeister Anzengruber reagierte indes reserviert auf die Wahlempfehlung und Lob aus den Reihen seiner Ex-Partei bzw. von „das Neue Innsbruck“. „Ich glaube, die ÖVP hat jetzt das Ergebnis realisiert“, sagte Anzengruber dem ORF Tirol. Die Aussagen „einmal so, einmal anders“ seien „interessant“. Für ihn gelte jedoch: „Wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir selbst beeinflussen können“ - Empfehlungen von außen würden nicht dazugehören, sagte Anzengruber nach potenziellen Polit-Schäden durch die schwarze Wahlempfehlung gefragt. Laut ORF Tirol denkt Anzengruber aber seit einigen Tagen über einen Austritt aus dem ÖVP-Wirtschaftsbund nach.

„das Neue Innsbruck“-Spitzenkandidat Tursky hatte am Montag persönlich und stellvertretend für seine Liste empfohlen, in der Stichwahl Anzengruber zu wählen. „Mit einem alten Bürgermeister kann ein neues Innsbruck nicht möglich sein“, lieferte der Ex-Staatssekretär die Begründung. Der frühere Tiroler ÖVP-Landeshauptmann und Ex-Innsbrucker Stadtchef Herwig van Staa übte einen Tag später Kritik an den ÖVP-Verantwortlichen wegen des Umgangs mit dem früheren schwarzen Vizebürgermeister. Dieser sei „ein schwerer Fehler“ gewesen, sagte Van Staa im APA-Gespräch.

Indes meldete sich am Mittwoch auch die Liste Fritz in Person von Frontfrau Andreas Haselwanter-Schneider zu Wort, um erneut zu bekräftigen, dass man nicht Teil einer möglichen Mitte-Rechts-Viererkoalition mit Anzengruber, „das Neue Innsbruck“ und FPÖ sein wolle. Nach einer Wahl sollten die Wahlsieger Regierungsverantwortung übernehmen und nicht die Wahlverlierer, wurde die Begründung mitgeliefert. Man selbst gehöre zwar zu Gewinnern, werde aber die nächsten sechs Jahre eine „verantwortungsvollen Oppositionspolitik“ betreiben. Zudem wolle man weder für Willi noch für Anzengruber eine Wahlempfehlung aussprechen. „Die Bevölkerung in Innsbruck braucht niemanden, der ihnen sagt, wie sie zu wählen hat“, erklärte Haselwanter-Schneider.

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