Unterwegs zwischen Prespa- und Ohridsee.
High Scardus Trail

Noch kann man einzelnen Balkan-Gipfeln einen Namen geben

Über 362 Kilometer schlängelt sich ein wunderschöner Trail durch die Gebirge des Balkans. Entwickelt auch mit österreichischem Know-how und dem erklärten Ziel, nachhaltigen Tourismus zu etablieren.

Pioniergeist könnte man es nennen, samt einer Spur Frechheit. Vermutlich gepaart mit großer Liebe: Diese Mischung führte dazu, dass einer der sanften Gipfel heute Valerie heißt. Wer die Tafel auf dem sanften Gipfel in 1975 Metern Höhe angebracht hat, lässt sich heute allerdings ebenso wenig rekonstruieren, wie sich die Frage beantworten lässt, wer diese Valerie war oder ist. Erst wenige Jahre steht sie dort, und das Gerücht besagt, es sei ein ganz besonderes Geschenk gewesen.

Petra Leopoldine Winkler

Fest steht: Dieser grasbewachsene Punkt im Nationalpark Galičica ist faszinierend. Auf der einen Seite, Richtung Osten, eröffnet sich der Blick auf den Prespasee, den sich gleich drei Länder teilen: Nordmazedonien, Albanien und Griechenland. Weit in die griechische Berglandschaft reicht an sonnigen Tagen der Blick. Auf der anderen Seite, Richtung Westen, im Hintergrund der mächtige Berg Tomorr und einem zu Füßen der Ohridsee, dessen südlicher Teil albanisch, der größere, nördliche Teil nordmazedonisch ist. Und der neben dem Titicacasee als einer der ältesten weltweit gilt. 1979 erklärte die Unesco zunächst den See, ein Jahr später seine Umgebung zum Welterbe. Nicht ohne Grund. Denn Ohrid, die Hafen-, Kultur- und Partystadt im Norden des Sees, blickt auf eine lange Geschichte und beherbergt bis heute zahlreiche Ethnien: Mazedonier, Albaner, Türken, Roma, Serben, Bosniaken, Walachen und Bulgaren. Jede hat ihre Gotteshäuser, was eine pittoreske Silhouette ergibt, gespickt von der Festung oben auf dem Hügel. In dieser Stadt sollen auch die byzantinischen Gelehrten und Priester Kyrill und Method längere Zeit gelebt haben. Die Statue am Hafen erinnert an die beiden Brüder, die hier im 9. Jahrhundert die erste Schrift für die altslawische Sprache – das glagolitische Alphabet – entwickelt haben.

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