Studie

Wie sich der Klimawandel auf die Reiseziele auswirken wird

Auch in Dubai wird es noch mehr heiße Tage geben.
Auch in Dubai wird es noch mehr heiße Tage geben. Reuters/AMR ALFIKY
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Tage mit gemäßigtem Wetter werden in manchen Regionen mehr, in manchen aber weniger. Dabei wird es klare Gewinner und Verlierer geben.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensqualität, das Reisen und den Tourismus sind enorm. Das beweist auch eine Studie des Massachusetts Institute of Technology, die im März im Journal of Climate veröffentlicht wurde.

In der Studie wurden die Daten von 50 Klimamodellen miteinander kombiniert, um zu ermitteln, wie viele „Tage im Freien“ es bis zum Jahr 2100 an verschiedenen Reisezielen geben wird. Unter „Tage im Freien“ versteht man dabei ein 24-Stunden-Zeitfenster, in dem es für die meisten Menschen angenehm genug ist, Outdoor-Aktivitäten zu genießen. (Wintersport zählt nicht dazu.)

„Änderungen in der Anzahl der Tage im Freien werden sich direkt darauf auswirken, wie Menschen auf der ganzen Welt den Klimawandel empfinden“, sagte Elfatih Eltahir, Professor für Umweltingenieurwesen am MIT, der die Studie leitete, laut „Bloomberg“.

Verlierer und Gewinner

Regional gesehen, wird es klare Gewinner und Verlierer geben. Mehr Tage mit angenehmem Wetter wird es demnach in Russland, Kanada und anderen Ländern des globalen Nordens geben. Im globalen Süden soll das wiederum anders aussehen, hier wird es weniger „Tage im Freien“ geben.

Zwar dürften diese Veränderungen die Bewohner der Region stärker betreffen als die Besucher, in der Studie hat man sich aber vor allem auf die Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft konzentriert. Denn das Wetter beeinflusst nicht nur wohin die Menschen reisen, sondern auch wann. So wurde in der Studie eine Scorecard erstellt, die zeigt, wie die Tage im Freien in den meistbesuchten Touristenzielen - hier nahm man die Rangliste, die zuletzt von UN Tourism im Jahr 2022 erstellt wurde - schwanken werden.

Die größten Auswirkungen werden in tropischen Reisezielen erwartet. 124 weniger Outdoor-Tage bis 2100 wird es in der Dominikanischen Republik geben, das sind 50 Prozent weniger als jetzt. In Mexiko, Indien, Thailand und Ägypten wird es ähnliche Reduzierungen mit 55 bis 86 weniger Outdoor-Tagen geben. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate werden leiden und 85 "Tage im Freien" verlieren. Auch der Mittelmeerraum rund um Griechenland wird aufgrund heißer Sommertemperaturen von Mai bis September schätzungsweise 30 der gemäßigten Outdoor-Tage verlieren.

Im Gegensatz dazu werden in Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Österreich die Tage von 18 auf 60 zunehmen. Das wird großteils auf wärmere Winter zurückzuführen sein, was schlechte Nachrichten für die Skibranche bedeutet. (Red.)

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