Spanien

Die „rote Linie“ des Premiers: Die Hintergründe der Angriffe auf Pedro Sánchez und seine Ehehfrau Begoña Gómez

Premier Pedro Sánchez und seine Frau, Begoña Gómez.
Premier Pedro Sánchez und seine Frau, Begoña Gómez. APA/AFP/Jorge Guerrero
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Der Premier nimmt sich bis Montag eine Pause, dann will er entscheiden, ob er im Amt bleiben wird. Grund sind rechtsextreme Angriffe, giftige Verleumdungen und bösartige Gerüchte über seine Familie. Kritiker werfen Sánchez aber vor, wegen seiner persönlichen Probleme das Land in Geiselhaft zu halten. Andere schließen einen Schachzug des gewieften Taktikers nicht aus.

Madrid/Wien. So kennt man Pedro Sánchez gar nicht. Der spanische Premier ist ein notorisches Stehaufmännchen, das trotz Wahlniederlagen und Rückschlägen immer wieder den Weg zurück an die Spitze der Macht findet. Doch diesmal wirkt er wirklich getroffen: „Ich muss innehalten und nachdenken. Ich muss mir dringend die Frage beantworten, ob sich das lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und die Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen. Ob ich weiter an der Spitze der Regierung stehen oder von dieser hohen Ehre zurücktreten soll.“ Mit diesen Worten in einem öffentlichen Brief überraschte der Sozialdemokrat Mittwochabend die Spanier.

Darin teilte der 52-Jährige mit, dass er sich bis Montag eine Auszeit nehmen wolle. Dann werde er bekannt geben, ob er weiter im Amt bleibt. Grund für den Gedanken an Kündigung sei seine Familie, die nach Angaben des Premiers ins Zentrum von Schmutzkampagnen und Angriffen der Ultrarechten gerückt sei. Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass ein Richter eine Anzeige gegen Sánchez‘ Ehefrau, Begoña Gómez, prüft. Geklagt hatte sie die Organisation Manos Limpias („saubere Hände“) wegen Korruption und Einflussnahme in der Wirtschaft.

Gómez will „ihre Ehre“ verteidigen

Die 49-jährige Marketingexpertin soll während ihrer Zeit als Direktorin des Afrikazentrums der Madrider IE Business School eine Spende von einer Tochtergesellschaft der Fluglinie Air Europe angenommen haben. Air Europe habe während der Pandemie großzügige Regierungshilfen erhalten, die die oppositionellen Konservativen „überzogen“ und „suspekt“ nannten.

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