Stimmt das?

Friedenspflicht bei der AUA: Gibt es bis 2026 wirklich keine Streiks mehr?

Bei den Austrian Airlines gibt es nach mehr als 20 Verhandlungsrunden einen Kollektivvertrag.
Bei den Austrian Airlines gibt es nach mehr als 20 Verhandlungsrunden einen Kollektivvertrag.APA / APA / Georg Hochmuth
  • Drucken

Nach mehr als 20 Verhandlungsrunden gibt es einen neuen Kollektivvertrag bei der AUA. Erstmals sei auch eine Friedenspflicht vereinbart worden, hieß es – also keine Streiks bis Ende 2026?

Bei den Austrian Airlines gibt es nach mehr als 20 Verhandlungsrunden einen Kollektivvertrag. Er gilt bis Ende 2026, die Gehälter sollen dreimal steigen – per April 2024, ab Jänner 2025 und ab Jänner 2026. im Schnitt ergibt das insgesamt ein Plus von 19,4 Prozent. Zusätzlich können 2026, abhängig vom Unternehmensergebnis 2025, bis zu zwei Prozentpunkte dazukommen. Die Gehälter der Co-Piloten steigen im Schnitt um zusätzliche elf Prozent.


Erstmals sei auch eine Friedenspflicht vereinbart worden, hieß es – also keine Streiks bis Ende 2026. „Unsere Fluggäste können sich wieder auf uns verlassen“, zeigte sich der AUA-Vorstand erfreut. Nur: Dazu braucht es an sich keine Klausel im KV. Denn für weitere Lohnerhöhungen innerhalb der Geltungsdauer darf ohnehin nicht gestreikt werden. Das eigens festzuschreiben könnte tendenziell sogar kontraproduktiv sein, wenn der Eindruck entsteht, dass ohne diese Klausel keine Friedenspflicht gilt, sagt Rechtsanwalt Roland Gerlach zur „Presse“.

Dass es bei der AUA bis Ende 2026 unter keinen Umständen zu einem Streik kommt, ist zudem trotzdem nicht garantiert. Sollte etwas gänzlich Unerwartetes passieren – man denke an ein Hochschnellen der Inflation auf völlig astronomische Werte oder an Massenkündigungen –, war es das wohl auch mit der Friedenspflicht. Eine Klausel im KV nützt dann auch nichts mehr.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.