Leitartikel

Innsbruck: Ein ÖVP-Sieg ohne ÖVP

Johannes Anzengruber im Medienrummel
Johannes Anzengruber im MedienrummelEXPA/JOHANN GRODER
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Johannes Anzengruber triumphiert bei der Innsbruck-Wahl – und zeigt der ÖVP vor, dass Bürgerliche immer noch gewinnen können.

Wie triumphal kann ein Erfolg sein? Johannes Anzengruber, früherer ÖVP-Vizebürgermeister, dem die eigene Partei den ganz großen Erfolg nicht zugetraut und deshalb Florian Tursky vor die Nase gesetzt hat, ist neuer Bürgermeister von Innsbruck. Und das, nachdem die ÖVP ihn abgewählt und aus der Partei ausgeschlossen hat – um dann kurioserweise eine Wahlempfehlung für ihn abzugeben. Ob die ÖVP mit Anzengruber an der Spitze gewonnen hätte, werden wir nie erfahren. Möglicherweise schreckt die Partei viele Wähler derzeit ab.

Dabei wäre Anzengruber geradezu der Idealtypus dessen, was man sich unter einem ÖVP-Politiker vorstellt: Ein durch und durch bürgerlicher, unaufgeregter Politiker mit Wirtschaftskompetenz, vielleicht etwas zu bieder. Aber auch das Image kann sich im Amt verändern. Für Georg Willi ist der Ausgang der Stichwahl eine herbe Enttäuschung, für einen amtierenden Bürgermeister hat er doch recht deutlich verloren. Trotzdem hat es das grüne Urgestein geschafft, die Grünen wieder zu einer bestimmenden Kraft in der Tiroler Landeshauptstadt zu machen. Allein schon stärkste Fraktion im Gemeinderat zu bleiben ist ein großer Erfolg, von dem andere grüne Listen in den großen Städten weit entfernt sind.

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