Die G7 versichern, sich bis 2035 endgültig von Kohle verabschieden zu wollen. Im Vorjahr verbrauchte die Welt noch so viel Kohle wie nie zuvor. Was kann dieses Versprechen wert sein?
Mit großen Versprechen ist es so eine Sache: Sie klingen immer gut, aber ob sie auch eingehalten werden, entscheidet sich oft erst in ferner Zukunft. Dieser Tage machte etwa eine Einigung der G7-Staaten in Turin Schlagzeilen: Die USA, Kanada, Deutschland, Großbritannien, Japan, Italien und Frankreich gelobten, sich in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre von Kohle, dem umweltschädlichsten aller Brennstoffe, zu verabschieden. Erst im Dezember hatte die Staatengemeinschaft auf dem Klimagipfel in Dubai den langsamen Ausstieg aus allen Fossilen beschlossen. Die reichen Industrienationen würden nun vorangehen, hieß es. Und tatsächlich sind etliche Nationen gut unterwegs: Die USA haben eben erst strenge Standards erlassen, die alte Kohlekraftwerke de facto verbieten. In Großbritannien und in der EU sinkt die Kohlenutzung im zweistelligen Prozentbereich.
Von einem Ausstieg kann dennoch nicht die Rede sein: