Ukraine-Krieg

Russland droht mit Angriffen auf britische Militäreinrichtungen in der Ukraine

Der britische Botschafter, Nigel Casey, in Russland erhielt eine Warnung vom russischen Außenminsterium.
Der britische Botschafter, Nigel Casey, in Russland erhielt eine Warnung vom russischen Außenminsterium.Imago / Vladimir Smirnov
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Die Drohung sei für den Fall, dass die Ukraine britische Raketen nutzt, um Russland anzugreifen. Der britische Außenminister hatte der Ukraine das Recht zugesprochen, Ziele in Russland zu beschießen.

Russland hat mit Angriffen auf britische Militärziele innerhalb und außerhalb der Ukraine gedroht, falls Kiew von Großbritannien gelieferte Raketen für Angriffe auf Russland nutze. Der britische Botschafter in Moskau, Nigel Casey, sei vom Außenministerium gewarnt worden, dass die „Antwort auf ukrainische Angriffe mit britischen Waffen auf russischem Territorium jede britische Militäreinrichtung und Ausrüstung auf ukrainischem Territorium und darüber hinaus“ treffen könne.

Der britische Außenminister David Cameron hatte in der vergangenen Woche in einem Interview gesagt, die Ukraine habe „das Recht“, Ziele auf russischem Staatsgebiet unter Beschuss zu nehmen. Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete am Montag Atomwaffenübungen unter Beteiligung der Luftwaffe, der Marine und von nahe der Ukraine stationierten Soldaten an. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Übungen als Reaktion Russlands auf Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und anderer westlicher Politiker zu einem möglichen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine. (APA/AFP)

Retourkutsche: Frankreich bestellt russischen Botschafter ein

Frankreich hat am Dienstag den russischen Botschafter einbestellt, nachdem Russland am Vortag den französischen Botschafter in Moskau einbestellt hatte. „Frankreich stellt fest, dass diplomatische Kanäle wieder einmal missbraucht werden, um Informationen zu manipulieren und einzuschüchtern“, teilte das französische Außenministerium am Dienstag dazu mit.

Das russische Außenministerium habe bei seiner Einbestellung von Botschafter Pierre Lévy wieder einmal eine Umkehrung der Verantwortlichkeiten vorgenommen, indem es westliche Länder beschuldige, Russland zu bedrohen, hieß es weiter. Dabei führe Russland seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg in der Ukraine und setze seine aggressiven Manöver fort, um europäische Länder zu destabilisieren, vor allem durch Cyberattacken und hybride Aktionen, teilte das französische Außenministerium mit.

Hintergrund der Einbestellung des französischen Botschafters waren jüngst von Präsident Emmanuel Macron bekräftigte Äußerungen, dass er einen Einsatz französischer Truppen in der Ukraine nicht ausschließt. Moskau bezeichnete dies bei der Einbestellung als destruktiv und unverantwortlich. Russland lasse sich von seinen Kriegszielen trotz solcher Drohungen nicht abbringen und werde sie auch erreichen, hieß es in der Erklärung des russischen Außenministeriums. Solche Aussagen zeigten „die Absicht, bewaffnete Kontingente in die Ukraine zu schicken“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

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