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ORF: Neues Sportstudio für Fußball-EM und Olympische Spiele

So sieht das neue Sportstudio im ORF aus.
So sieht das neue Sportstudio im ORF aus. APA / APA / Eva Manhart
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Das ehemalige „ZiB“-Studio wurde für den Sport umgewandelt: Es bietet 54 Quadratmeter an LED-Fläche und viel Raum für Augmented-Reality-Einsatz.

Mit der Fußball-Europameisterschaft der Männer und den Olympischen Sommerspiele im Juli wird der Sommer ein Fest für Sportfans. Für den ORF ist das ein Kraftakt, bei dem ein neues Sportstudio zum Einsatz kommt. „Wir investieren in das Studio, weil Sport extrem viele Menschen bewegt“, sagte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann am Mittwoch.

Bei dem neuen Studio handelt es sich um jenes, das bis Februar 2023 für „ZiB“-Sendungen genutzt wurde. Ab 13. Juni bildet es die neue Umgebung für sämtliche Sportsendungen. Es befinde sich auf dem Letztstand der Technik mit wandelbarem Studiodesign, einem modernisierten Regieplatz und Augmented-Reality-Elementen, die vom Studioboden bis zur Decke reichen können. Spielstände, Tabellen oder Aufstellungen können so vielfältig visualisiert werden, heiß es bei der Präsentation.

„LED-Wand in dieser Größe es in keinem anderen Studio in Österreich“

Drei LED-Wände mit einer Gesamtfläche von ca. 54 Quadratmetern stehen bereit. Eine davon zieht sich über die gesamte Studiorückwand. „Eine LED-Wand in dieser Größe gibt es in keinem anderen Studio in Österreich“, sagte ORF-Technikdirektor Harald Kräuter. Es mache präziseres Arbeiten möglich. Laser zeigen den Moderatoren und Gästen künftig an, wo sie stehen müssen. Die Studiodecke kann mittels Augmented-Reality ausgetauscht werden – ebenso der Boden eines Podests, auf dem sich eine dreiteilige Sofagarnitur findet.

Die Neuentwicklung des Setdesigns gestaltete wie auch schon das neue „ZiB“-Studio Florian Wieder. Der Designer, der u.a. siebenmal das Bühnenbild für den Eurovision Song Contest (ESC) entworfen hat, wollte „die Emotionen des Sports mit großen Screenflächen ins Studio holen“. Aber nicht nur das Studio hat sich verändert, auch das Corporate Design des ORF Sport wurde der „umfangreichsten Erneuerung seit zehn Jahren“ unterzogen, so Art-Director Michael Hajek. Als Primärfarbe wird beim ORF-Sport nun einheitlich auf Gelb gesetzt. Als Sekundärfarbe kommt eine mit der jeweiligen Sportart assoziierte Farbe hinzu – etwa Weiß beim Skisport.

550 Stunden an Live-Übertragungen geplant

Im Studio wird in den nächsten Monaten mit der Fußball-EM und den Olympischen Sommerspielen viel gearbeitet. Rund 550 Stunden an Live-Übertragungen hat der ORF bei den beiden Großevents im Angebot. Rund 60 Stunden davon entfallen auf die Fußball-EM, bei der der ORF 20 der 51 Spiele live auf ORF 1 zeigt.

ServusTV überträgt als Rechtehalter die attraktiveren Partien wie das Finale und die Österreich-Spiele. Der ORF zeigt im Anschluss an diese Spiele dreiminütige Highlight-Sendungen und wartet mit einer „Torgarantie“ auf Ö3 auf. Geplant ist, alle Spiele auf sound.ORF.at mittels Audiodeskription oder als Übertragung von Sportreportern live anhörbar zu machen. Auf sport.ORF.at und ORF ON finden sich Livestreams und -blogs und Kurz-Clips schon während den Partien und Statistiken. „Kaum ist ein Tor gefallen, wird es auf sport.ORF.at zu sehen sein“, so ORF-Sportchef Hannes Aigelsreiter. Dass sich ServusTV die Rechte für die EM 2024 gesichert hat, sieht er „sportlich“ und erinnerte daran, dass für die WM 2026 wieder der ORF zum Zug kam.

Viktoria Schnaderbeck erstmals bei Herrenevent im Einsatz

Bei der Fußball-EM moderieren Oliver Polzer, Thomas König, Boris Kastner-Jirka und Daniel Warmuth für den ORF. Als Ko-Kommentatoren und Experten sind Roman Mählich, Helge Payer und Viktoria Schnaderbeck im Einsatz. Letztere ist erstmals bei einem sportlichen Herren-Großevent als Expertin mit dabei. „Mein Anspruch ist mit Expertise und Wissen zu begeistern“, sagte die ehemalige Kapitänin von Österreichs Fußball-Frauen-Nationalelf. Im Studio sind Herbert Prohaska, Thomas Steiner, Rainer Pariasek, Alina Zellhofer und Bernhard Stöhr mit Analysen und der Moderation beschäftigt. Untertitel und Audiokommentar stehen bei den Live-Spielen zur Verfügung.

Als Rahmenprogramm gibt es bereits ab Freitag die sechsteilige Canal+-Doku „Teamgeist“, die Einblicke in das Innenleben des ÖFB-Teams gewährt, zu sehen. „Heimspiel - Europa am Ball“ feiert ein Comeback. Im dem Doku-Magazin beleuchtet Philipp Maschl mit Gästen verschiedene Aspekte der „laufenden Fußballrevolution“. Beim Unterhaltungsformat „Seitenwechsel“ mit Kabarettist Christoph Grissemann und Herbert Prohaska werden in drei Ausgaben je ein Gast aus dem Fußball- und dem Humorbereich eingeladen, um die Schnittmengen von Sport und Schmäh herauszuarbeiten - Torwandschießen inklusive.

Olympische Sommerspiele dominieren ORF 1-Programm

Die Olympischen Sommerspiele in Paris muss sich der ORF nicht mit dem privaten Mitbewerb teilen. Beinahe das gesamte ORF 1- (täglich 9 Uhr bis 0 Uhr) und ORF Sport Plus-Programm (täglich 9 Uhr bis 23 Uhr) wird dafür reserviert. Wie auch im Falle der Fußball-EM gibt es zudem Radio-Live-Einstiege und Berichterstattung auf sport.ORF.at sowie auf der Streamingplattform ORF ON. Der ORF wird mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie acht Kamerateams unterwegs sein.

Geplant ist, die Auftritte aller österreichischer Olympia-Starterinnen und -Starter live zu übertragen. Durch tägliche Olympia-Studiosendungen führen Oliver Polzer, Karoline Rath-Zobernig, Bernhard Stöhr und Alina Zellhofer. Als Kommentatoren kommen etwa Dietmar Wolff und Thomas König (Leichtathletik), Dieter Helbig (Segeln), Norbert Belina (Klettern), Johannes Hahn (Schwimmen), Toni Oberndorfer (Tischtennis) und Megan Leybourne (Turnen) zum Einsatz. Bei den Paralympischen Spielen von Ende August bis Mitte September ist der ORF mit einem Team in Paris vertreten.

„Definitiv“ wolle man im ORF Sport künftig auch kritischer berichten, sagte ORF-Sportchef Aigelsreiter, der auch Randsportarten zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen will. Auf seinem Wunschzettel findet sich eine Hauptabendsendung, die sich mit Entwicklungen im Sport auseinandersetzt. Man diskutiere darüber, sagte ORF-Chef Weißmann zu der Idee. (APA)

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