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China probt „Machtübernahme“ in Taiwan: Warum gerade jetzt?

Das chinesische TV zeigt Bilder des Manöver vor Taiwan.
Das chinesische TV zeigt Bilder des Manöver vor Taiwan.JADE GAO
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Die Volksarmee gibt offen zu, mit dem massivsten Großmanöver seit mehr als einem Jahr die Machtübernahme Taiwans zu üben. Das ist ein klares Signal an den Westen und an die autonome Inselrepublik. Experten erwarten zwar unmittelbar keinen direkten Großangriff: Hochbrisant ist aber, dass Teil der Militärübung kleine Inseln vor dem Festland sind.

Taipeh/Wien. Das chinesische Regime ließ nicht viel Zeit verstreichen. Nur drei Tage, nachdem der neue taiwanesische Präsident, Lai Ching-te, angelobt wurde – in den Augen Pekings ein „gefährlicher Separa­tist“ –, gingen die Kommunisten zum Angriff über. Mit ihrem größten Manöver vor Taiwan seit mindestens einem Jahr übten Chinas Streitkräfte Donnerstag und Freitag wieder die Eroberung der Inselrepublik. Das gab das KP-Regime ganz offen zu: „Wir testen die Fähigkeit zur gemeinsamen Machtübernahme, zu gemeinsamen Angriffen und zur Kontrolle von Schlüsselgebieten“, sagte Militärsprecher Li Xi am Freitag.

Martialisch hatte bereits am Donnerstag Außenamtssprecher Wang Wenbin gedroht: „Die Unabhängigkeitskräfte werden mit zerschmetterten Schädeln und im Blut enden, nachdem sie mit Chinas großem Vorhaben der vollständigen Vereinigung mit Taiwan konfrontiert wurden.“

„Harte Strafe“

Am Mega-Manöver in der Taiwanstraße nehmen Heer, Marine, Luftwaffe und Raketen-Streitkräfte teil. Die taiwanische Regierung teilte mit, dass China die bisher größte Anzahl an Kampffliegern in Richtung der Inselrepublik geschickt habe. In den vergangenen 24 Stunden seien 49 Maschinen in der Nähe der Insel registriert worden, hieß es aus dem taiwanischen Verteidigungsministerium Freitagvormittag (Ortszeit). Dies sei eine „irrationale Provokation“. Ziel sei zu zeigen, dass China die Region kontrolliere.

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