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Paris und andere Syndrome

APA/Esther Huber
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Zu hohe Urlaubserwartungen? Kann mit Wien-Syndrom nicht passieren.

Auch wenn sich das Wetter noch nicht komplett für den Sommer entschieden hat: Irgendwie liegt schon ein bisschen Ferienflair in der Luft, finden Sie nicht auch? Die vielen, vielen Feiertage, die ersten (okay, noch sehr grünen) Brombeeren am Balkon.

Die Schülerinnen und Schüler, für die gerade das Sommersemester (und in unserem Fall auch die Unterstufe – wie die Zeit vergeht!) in die intensive Zielgerade biegt, werden das wahrscheinlich anders sehen: Derzeit stauen sich Tests und Referate, dann kommen Abschlusskonzerte und Sommerfeste. Da die großen Ferien in Sichtweite sind, kann man aber schon vom Urlaub träumen.

Wenig Erwartungen: Das Wien-Syndrom

Möge er keine Enttäuschung werden! Mir ist vor wenigen Tagen der Begriff Paris-Syndrom untergekommen: Damit ist die Ernüchterung gemeint, die Touristen einholt, wenn sie das erste Mal mit übergroßen Erwartungen in die französische Hauptstadt kommen, die sich dann doch nicht überall so wunderhübsch präsentiert wie erhofft. Angeblich sind wundersamerweise vor allem Touristen aus Japan vom Paris-Syndrom betroffen. In Zeiten der schöngefilterten Social-Media-Postings kann uns das aber allen passieren, und nicht nur in Paris: Wer vorab auf Insta nach der Urlaubsdestination sucht, wird später beim filterlosen Analogbesuch ziemlich sicher enttäuscht sein.

Eher nicht vom Paris-Syndrom heimgesucht wird das Kind, das in Kürze auf Projektwoche fährt. Den kleinen Ort hat das Kind schon online seziert und festgestellt, dass er außer einem Seminarzentrum, einem Seminarzentrum und einem Seminarzentrum so wenig zu bieten hat, dass „sie auf Google Maps sogar den Briefkasten eingezeichnet haben“. Die Erwartungen sind also einstellig, weshalb der Aufenthalt eigentlich nur positiv überraschen kann. Was wiederum ein bisschen nach Wien-Syndrom klingt: Man sudert prophylaktisch und aus Prinzip, um dann festzustellen, dass eh alles passt. In diesem Sinne: Freuen Sie sich auf Ihren Urlaub, vielleicht sogar in Paris!

E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

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