Waren die 1960er mit den Beatles das musikalisch beste Jahrzehnt? Nun, es kommt drauf an.
Umfrage

In welchem Jahrzehnt es die beste Musik gab

Auf Social Media kursiert gerade eine Grafik, die zeigt, für welche Dekade die Nostalgie am größten ist.

Früher war alles besser. Nur ist „früher“ halt relativ. Wie relativ, das zeigt nun eine Grafik, die auf Social Media kursiert. Und die mehr oder weniger zusammenfasst, dass Musik, Unterhaltung und die Gesellschaft überhaupt genau dann am besten waren, als man selbst ein Kind oder im Teenageralter war.

Das Marktforungsunternehmen YouGov hat kürzlich in einer Umfrage unter US-Amerikanern erhoben, was die besten und die schlechtesten Jahrzehnte waren. Die „Washington Post“ hat die Daten daraus visualisiert und einen Artikel mit all den Grafiken daraus gemacht, die jetzt auf Social Media geteilt werden. Die Erkenntnis dabei: Ein Muster ergibt sich dann, wenn man die Ergebnisse nach dem Alter der Befragten anzeigt. Und da kommt eben unter anderem heraus, dass Menschen, die in den 1980ern geboren wurden, die Qualität der Musik in den 1990ern auf dem Höhepunkt sahen – die in den 1970ern Geborenen sagen dasselbe über die 1980er und so weiter.

Die Schlussfolgerung, die die Washington Post zieht ist, dass die Befragten Nostalgie nicht für eine bestimmte Zeit, sondern für ein bestimmtes Alter empfinden. So waren die Zeiten, in denen man Amerika als „great“ empfindet, nicht zwingend in den vielbeschworenen 1950ern – sondern in der Dekade, in der man selbst ungefähr elf Jahre alt war. Eine Zeit, in der die eigenen Eltern noch auf jede Frage die korrekte Antwort kannten und viele Schrecklichkeiten in der Welt noch nicht bis zu einem durchdrangen.

Das beste Radioprogramm

Die Zeit, die man am stärksten mit einer glücklichen Familie verbindet, waren demnach die Jahre, in denen man selbst ein Kind war. So wie auch die Zeit, die man mit den stärksten sozialen Bindungen assoziiert. Folgt man den von der Washington Post ausgewerteten Kurven, gab es schließlich die beste Musik in dem Jahrzehnt, in dem man seine frühe Teenagerzeit erlebt hat, also zwischen 12 und 15. Es ist dieselbe Zeit, in der es das beste Radioprogramm gab, die besten Filme und die beste Mode.

Es hat eine gewisse Logik. Diese Zeiten sind die, in denen man noch jünger, unbeschwerter und voller Freude auf die Zukunft war. Und dass man, je mehr man diese Leichtigkeit verliert, weniger Euphorie für die aktuelle Zeit aufbringen kann, in der man zunehmend mit dem Ernst des Lebens konfrontiert wird. Es gibt Alltag, weniger Überraschungen und auch der Körper hält irgendwann nicht mehr so viel aus wie früher.

Das schlimmste Jahrzehnt

Und noch etwas ergibt sich aus den Daten, für die 2000 Menschen via Webinterview befragt wurden: Die schlimmsten Zeiten – egal ob in Sachen Wirtschaft, Gesellschaft oder Fernsehprogramm – sind genau jetzt.

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